Seit 2005 treffen sich jedes Jahr bis zu zwölf Grazer mit ihren Instrumenten auf einer Hütte am Berg, um ein paar Tage fern vom Alltagstrubel einfach „draufloszuspielen“. Der Alltag wird dabei vergessen, Musik entsteht beim gemeinsamen Jammen und nach einer Woche fährt jeder mit einer selbst gebrannten CD voller „Hütten-Erinnerungen“ wieder nach Hause, wo Job und Familie warten.
Aus diesem jährlichen Musikabenteuer entstand 2010 die Band Styronauten. Sie besteht aus Roland Renner, Ingo Hauer, Werner Schmierdorfer und Heinz Hoppaus. Die vier Musiker wollten das Gefühl dieser sieben Hüttentage auch unter dem Jahr weiterleben lassen.
Dementsprechend „formlos“ ist die Musik der Band. Die einen assoziieren sie mit Jazz, die anderen mit Art- oder Experimentalrock. Manche denken an Filmmusik, andere sogar an wüstengleichen Stonerrock. Auf eines kann man sich festlegen: Die Styronauten stehen für Instrumentalmusik, die positiv schräg und aufwühlend zugleich ist.
Musik wegen des Spaßes
Am 16. März geschieht nun ein kleines Wunder. Im Orpheum extra präsentieren die vier Herren ihren ersten Tonträger „Delta“, den sie in ihrem eigenen Label „No-Hit Wonder“ aufgenommen haben. Unglaublich ist das deshalb, weil die Band dafür sieben Nummern festgeschrieben hat. Eigentlich befinden sich styronautische Songs nämlich in ständigem Wandel – eine Nummer immer gleich zu spielen, sei ihnen zu fad, sagen sie. Würde ein Song des Albums nun zum Superhit werden, wäre ihnen deshalb wohl nicht geholfen. „Wir machen Musik wegen des Spaßes“, erklären die Musiker. Einen Superhit hingegen dürften sie live nie mehr ändern.
Thomas Kuhelnik