Eine junge, tolle Singer-Songwriterin – das beschreibt wohl am ehesten die Erwartungshaltung des Publikums, wenn sich ein Musikact namens Julia G. ankündigt. Kurz darauf stürmen allerdings vier junge Männer auf die Bühne. Halbnackt, laut, wild, derb. Gesellschaftliche Normen können getrost abgelegt werden. Hier geht es um Punkrock.
Denn diese Julia ist Kunstfigur und Band zugleich. Dahinter verbirgt sich ein 25-jähriger Grazer mit Faible für die japanische Kultur und Sprache, für harte Riffs, Künstlernamen und die Emotion der Musik. Um sich schart er nunmehr drei weitere Musiker.
Ausgerechnet am 24. Dezember wurde mit „Ichiban“ (Japanisch für „Nummer 1“) die Debüt-CD veröffentlicht – und am 21. Jänner steigt im p.p.c. auch für Julia G. der Auftakt zum Local-Heroes-Bandcontest. Doch um Jury oder ein etwaiges Weiterkommen gehe es Julia G. nicht. Der erste Geburtstag will dort gefeiert werden: „Wir bekommen eine Bühne, machen Party und haben Spaß.“ Das sei schließlich alles, was zählt – ganz im Sinne des kürzlich verstorbenen Motörhead-Frontmanns Lemmy Kilmister. Dessen Konterfei ziert die Facebook-Seite der Grazer Band: Als letzter „Bad-Ass-Rock’n’Roller“ sei er ihr Vorbild gewesen.
Thomas Kuhelnik