Jeder hat es schon einmal gesehen, dieses aufrechtsitzende japanische Kätzchen, das eine Pfote in die Luft reckt, winkt und im Land der aufgehenden Sonne als Glücksbringer gilt. Dieses Kätzchen heißt auf Japanisch Maneki-neko (Winkende Katze).
Die Grazer Band maneki nekoč sucht ihr Glück in der Musik. Diese klingt nach Piano und Akkordeon, Gitarre und Bass. Melancholisch-klagender Pop. Es geht um Geschichten über die Welt – nicht direkt erzählt, sondern mit der Macht von Metaphern und Sprachbildern. Jeder solle sich die Musik nach eigenen Interpretationen aneignen können.
Ein einziges Sprachbild ist auch der Bandname. Nekoč ist ein Adverb aus dem Slowenischen. Es bedeutet einst, früher. Einst, früher wollten die vier Grazerinnen Christina Lessiak, Sarah Schöberl, Daniela Oberndorfer und Angelina Groß im Rahmen der „FrauenFrühlingsUni 2009“ ein Konzert veranstalten. Der Fokus sollte dabei auf lokalen Musikerinnen liegen. Doch die Auswahl an weiblichen Bands war begrenzt. So taten sich die vier Frauen selbst zusammen.
Mit bescheidenen Mitteln habe man schnell einen ersten Tonträger aufgenommen – zu Hause. Das Knarren des Bodens ist auf den Aufnahmen noch zu hören. Nun ist das erste professionelle Album fertig. „If you don’t want our darkness, you can’t have our light“ nennt sich dieses.
Um die neuen Nummern vorzustellen, möchte maneki nekoč bald wieder auf Tour gehen. Aufgabe einer Maneki-neko ist in Japan übrigens, Wohlstand und Kundschaft zu bringen. Das gelungene Album ist ein guter Schritt in diese Richtung.
Thomas Kuhelnik