Nach seinem Studium könnte er Deutsch- und Physiklehrer sein. Auch zum Maschinenbauer wäre Georg Neureiter befähigt. Dass der 27-Jährige bald in Werkstatt oder Schule steht, wird an dieser subjektiven Stelle aber bezweifelt. Denn Neureiter ist definitiv Musiker. Kurze Wette: Er wird es bleiben. Ohne Kompromisse.
Vor neun Jahren stand der gebürtige Obersteirer erstmals auf der Bühne. Abnützungserscheinungen sind ihm fremd: „Es ist immer spannend, auf die Bühne zu gehen und eine Stimmung in den Raum zu malen.“ Auch wenn er ein Lied zum 100. Mal spiele, durchlebe er „den Geruch; das Gefühl der Situation dahinter erneut. Das will ich für andere erlebbar machen“.
Neureiter ist geprägt vom Soul – im Gospelchor entwickelte er Sicherheit und Gesangsroutine. Dazu kam Folkmusik und die Gitarre. Anfangs spielte er ausschließlich instrumentale Nummern. Das sei eine gute Schule gewesen – „wenn Worte fehlen, bleibt die Musik alleine, um Stimmungen zu schaffen“. Irgendwann sei ihm ohne Texte aber fad geworden, erzählt Neureiter. Er begann zu schreiben. Der Instrumentalklang wurde dann wie „ein Teppich zum Drübersingen“.