Eine Geschichte über Kriegsschiffe und Raumschiffe, über Graz und Wien, Blues, Punk und dreckigen Rock ‘n’ Roll. Eine Geschichte über Marta, die zu den spannendsten Bands der Stadt gehört. Nächste Woche veröffentlichen sie ihr zweites Album. Eine erste Live-Kostprobe gibt’s am 26. März im SUb (Kaiser-Franz-Josef-Kai 66).
Marta: das sind der Sänger und Gitarrist Paul Plut, der Schlagzeuger Günther Paulitsch, der Bassist Stephan Paulitsch und Julia Hager. Sie verpasst den Melodien ihre lyrischen Texte. Das Credo der Band: „Wir lassen die Sachen passieren“ – ohne sich dabei in Arbeitsprozessen zu verlieren und mit dem Vertrauen, dass es gut wird.
Passiert ist auch der (positiv) dreckige Rocksound der Band. In einer ersten Idee ging es noch um ein reines Gitarrenprojekt. Doch mit Günther Paulitsch und seinem Schlagzeug mischte sich zum bluesigen Stil der Rock ‘n’ Roll – wie schon 2013 das erste Album bewies.
Drei Alben, drei Schiffe
„Warships“ nannte Marta damals ihren musikalischen Erstling – der erdige Klang erinnerte die Bandmitglieder an Kriegsschiffe. Mit dem neuen Album „Spaceships“ docken sie nun, bildlich gesprochen, eine Ebene darüber an. Der Grund: „Stephan am Bass kam dazu. Nun klingt unsere Musik luftiger, zackiger, punkiger. Der Sound ist aufgestiegen“ – Klingonenpunk quasi, orientiert man sich in der Beschreibung an ihrer Eröffnungsnummer „Klingon Advice“.
Marta – der Bandname ist an einen gleichnamigen Hurrikan angelehnt, der 1969 in Panama gewütet hatte – spielte „Spaceships“ in einer dreitägigen Live-Session ein. Schon jetzt steht auch der Arbeitstitel für ein Nachfolgealbum: „Shipwrecks“ soll es heißen. Der Name deutet an, wohin die stilistische Reise von Martas Musik gehen könnte.
Musikalisch wohnen Paul Plut (Viech), Günther Paulitsch (Polkov, Stereoface) und Stephan Paulitsch (Shaun Berkovits) auch unter weiteren Dächern. Als Band ist Marta inzwischen in Graz und Wien zu Hause. Paul Plut, der in Wien als Volksschullehrer arbeitet, findet, dass musikalische Vergleiche der Städte schwer seien: „Graz zeichnet sich aber durch die vielen Vereine – Platoo, Wakmusic, Indiepartment und Co – aus.“ Würden diese in Zukunft von der Stadt nicht mehr subventioniert werden, hinge plötzlich alles in der Luft, warnt der Musiker.
Thomas Kuhelnik