Zuerst die gute Nachricht: Der Pongratz-Moore-Steg wird neu gebaut. Im Zuge dessen wird diese wichtige Mur-Querung im Grazer Norden zwischen Andritz und Gösting deutlich breiter werden, damit Fußgänger und Radfahrer ausreichend Platz haben. Die schlechte Nachricht: Der neue Steg wird frühestens 2025 stehen, bis dahin bleibt die Querung gesperrt. Es gibt keine Ersatzlösung.
Wie berichtet, deutete schon Ende September vieles in Richtung Neuerrichtung des schmalen Stegs. Er wurde 1969 vorrangig errichtet, um Leitungen – Strom, Gas, IT, Wasser – über die Mur führen zu können, aber auch für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Heuer im Juni wurden erhebliche Mängel am Tragwerk festgestellt, im Juli wurde der Steg behördlich gesperrt.
Der neue Steg wird "entsprechend breit" ausfallen
Der Neubau werde "entsprechend breit" ausfallen, sagt Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne), um Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Finanzstadtrat Manfred Eber betont, dass mit dem Neubau "die Leitungsträger auf den neuen Steg umgelegt" werden.
Die Kosten sind noch unklar. Ziel ist es, einen bestehenden Entwurf – etwa für den Puchsteg – zu verwenden, das würde Zeit sparen. Denn selbst in diesem Fall können 2024 die notwendigen Verfahren abgewickelt und erst 2025 gebaut werden.
Neos und KFG fordern Ponton-Brücke
Neos-Gemeinderat Philipp Pointner und KFG-Klubchef Alexis Pascuttini fordern die ersatzweise Errichtung einer Pontonbrücke: Der Pongratz-Moore-Steg sei eine wichtige Verbindung zwischen Andritz und Gösting - auch Schulkinder seien stark betroffen, heißt es von den Neos. "Jetzt ist Vizebürgermeisterin Schwentner gefordert, rasch eine Pontonbrücke errichten zu lassen, damit bis zur Eröffnung des Neubaus eine alternative Überquerung der Mur angeboten werden kann. In einer Stadt der kurzen Wege muss das möglich sein!", so Pointner. Er kündigt eine Anfrage im Gemeinderat an, da die Sperre sehr kurzfristig verhängt wurde. "Da stellt sich die Frage, in welchem Zustand die anderen Brücken der Stadt sind. Wenn bei einer routinemäßigen Kontrolle festgestellt wird, dass eine Brücke statisch so gefährlich ist, dass gleich neu gebaut werden muss, dann müssen die Prüfungen öfter stattfinden. Die Grazerinnen und Grazer dürfen beim Betreten von Brücken nicht die Angst bekommen, dass sie über marode Bauwerke gehen”, so Pointner.
Auch Pascuttini berichtet, dass ihn tagtäglich unzählige Beschwerden von dieser Sperre betroffenen Menschen erreichen würden, die in ihrem Alltag nun tagtäglich mit teils gravierenden Zeitverlusten umgehen müssten. „Warum gibt es keine Ersatzlösung? Scheitert es am Willen oder an den Kosten? Sind es die Bezirke Andritz und Gösting nicht wert, dass eine Ersatzlösung für 2 Jahre (!) gefunden wird?“, so Pointner.