"70 Prozent der Mastrinder Österreichs müssen auf Vollspaltenboden leben. In der Steiermark betrifft das immerhin etwa 70.000 Tiere, etwa 45.000 davon Stiere", rechnet der Verein gegen Tierfabriken vor, nicht ohne anschauliche Details schuldig zu bleiben, was das für die Tiere bedeutet: "Die oft über 700 Kilo schweren Tiere müssen ihr gesamtes Leben auf einem einstreulosen Beton-Spaltenboden verbringen, mit 3,5 Zentimeter breiten Spalten!", prangern die Tierschützer an. 

"Legale Tierqual"

Um erneut auf das Thema aufmerksam zu machen, hat der Verein heute nicht nur den üblichen Infostand in der Grazer Innenstadt aufgebaut. Vor dem Landhaus in der Herrengasse hat man ein kleines Stück Vollspaltboden aufgestellt. Dort wollen zwei Aktivistinnen 24 Stunden lang ausharren. "Ich bin heute hier, um gegen die legale Tierqual zu protestieren, die sich Rindermast nennt", unterstreicht eine der beiden Tierschützerinnen. "Ein Rind ist evolutionär und anatomisch nicht darauf ausgelegt, den Großteil seines Lebens auf einem kleinen Bereich eines Betonspaltenbodens verbringen zu müssen", unterstreicht die andere.

Unterstützung vom Tierschutzsprecher der Grünen

Georg Schwarzl mit den beiden GT-Aktivistinnen beim Protest in der Grazer Innenstadt
Georg Schwarzl mit den beiden GT-Aktivistinnen beim Protest in der Grazer Innenstadt © Grüne Steiermark

Der Verein gegen Tierfabriken fordert schon seit Jahren ein Ende der Vollspaltenböden in der Tierhaltung. Der Tierschutzsprecher der steirischen Grünen, Georg Schwarzl, unterstützte heute die Aktion in der Herrengasse und nahm selbst eine Stunde neben den Protestierenden Platz. Bei der Gelegenheit sprach er seine Anerkennung für die Arbeit des VGT aus. "Die unermüdlichen Bemühungen der Tierschützer und Tierschützerinnen auf Missstände in der Tierhaltung aufmerksam zu machen und gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen, sind beispielhaft und unverzichtbar", so Schwarzl.