Schon seit Anfang Juli kommt man zwischen Pongratz-Moore-Steg und Weinzödl nicht mehr über die Mur. Der schmale Steg auf Höhe des Kalvarienbergs ist für viele Kilometer die einzige Querungsmöglichkeit für Radfahrer und Fußgänger, die aber seit bald zwei Monaten nicht mehr betreten werden darf: Bei einer Routine-Sicherheitskontrolle wurden Mängel festgestellt, eine gefahrlose Benutzung konnte daraufhin nicht mehr sichergestellt werden.

Mittlerweile wurden beim Steg statt den provisorischen Schildern auch offizielle Hinweisschilder des Straßenamts aufgestellt, was Passanten vermuten lässt, dass sich eine Öffnung noch länger hinziehen wird. Sie liegen nicht ganz falsch: "Wir müssen noch weitere statische Überprüfungen vornehmen lassen", sagt Straßenamtsleiter Thomas Fischer.

"Die Situation ist für die Menschen in Gösting und Andritz inakzeptabel", meldete sich dazu auch KFG-Klubobmann Alexis Pascuttini zu Wort, der sich darüber ärgerte, dass nirgendwo über die Dauer der Sperre informiert wird.

Statikgutachten

Die Dauer ist allerdings auch noch nicht bekannt: Die Zuständigkeit liegt wie auch die laufende Prüfung der Sicherheit bei der Holding Wasserwirtschaft, die ein Statikgutachten in Auftrag gegeben hat.
Erst in etwa zwei Wochen soll laut Fischer das Ergebnis vorliegen, auf dessen Basis man dann entscheiden kann: Entweder wird eine Sanierung vorgenommen, oder es könnte auch ein Neubau nötig werden.

Der 1968 bis 1969 erbaute Steg – er ist nach Oscar von Pongratz und John Moore benannt, die 1870 bis 1872 das erste Grazer Wasserwerk errichteten – ist eine bedeutende Brücke am Murradweg, was auch die Grüne-Vizebürgermeisterin Judith Schwentner betont: "Der Pongratz-Moore-Steg hat als wichtige Fuß- und Radverbindung natürlich absolute Priorität." Komme es zu einer Sanierung, sei es auch das Ziel, den Fuß- und Radweg zu optimieren. Auch würden die zuständigen Abteilungen bereits an einer Zwischenlösung arbeiten. "Die Verbindung im Grazer Norden ist einfach zu wichtig", so Schwentner.