Für Entsetzen hat vor rund einem Monat die Meldung über der Insolvenz im Café Stockwerk gesorgt. Vor allem unter Jazzfans, aber längst nicht nur, war doch das Café am Jakominiplatz wegen seiner gemütlichen Atmosphäre und im Sommer insbesondere wegen seiner versteckten Terrasse so beliebt wie legendär. Von der Pleite unberührt ist der Verein Stockwerkjazz, der für die Konzerte im Lokal sorgte – und sich "glücklich schätzt, bei bester Gesundheit zu den drei, vier führenden Adressen des zeitgenössischen Jazz in Österreich zu zählen".

Den Verein hätten "ganze Fluten von Beileidsbekundungen und Hilfsangeboten aus dem In- und Ausland erreicht", berichtet Otmar Klammer: Musiker, Agenturen, Veranstalterkollegen, Konzertbesucher und Freunde aus nah und fern hätten ihre Verwunderung, ihr Bedauern oder gar ihr Entsetzen zum Ausdruck gebracht, aber auch Hoffnung und Zuversicht gegeben. Das habe Stockwerkjazz sehr ermutigt, den Kampf um das Lokal aufzunehmen.

Hier sei man inzwischen schon auf einem guten Weg: Die Hauseigentümerin Grawe habe bereits zugesagt, dass man einen neuen Mietvertrag zu den "moderaten alten Bedingungen" bekommen könnte. Dem Verein sei es gelungen, das gesamte Inventar samt Lagerbestand, Nutzungs- und Namensrecht günstig aus der Konkursmasse herauszukaufen.

Szenewirt(in) gesucht

Nun brauche man aber noch jemanden, die oder der "den Laden schupft", sprich die gastronomischen Belange übernimmt. Und das dringend: Am 23. September schon sollte nämlich die neue Spielsaison von Stockwerkjazz starten – und nächstes Jahr wird nichts weniger als das 30-jährige Jubiläum des Vereins gefeiert. "Das wollen wir in voller Überzeugung einer solidarischen Jazzcommunity über die traditionsreiche Bühne bringen", so Klammer und Team: "Und dann machen wir noch 30 Jahre drauf. Und dann sehen wir weiter." So weit der Plan. Interessierte können sich unter stockwerkjazz@jazzcity.at oder unter Tel. 0676-31 59 551 melden.