"Im Taxigewerbe macht sich kaum mehr jemand selbstständig", meint Horst Knauss. Und aufgrund von Corona hätten viele Unternehmer ihre Beschäftigung niedergelegt, so der Chef von Taxi 889. Also legt er auch eine Vollbremsung hin und stellt den Grazer Traditionsbetrieb mit Ende August ein. Zu wenig Aufträge bekam das Unternehmen nicht, vielmehr würden die Fahrerinnen und Fahrer die Kundschaft nicht mehr rechtzeitig bedienen können, Taxi 889 sei zu klein. "Wir schaffen die Aufträge nicht mehr. Und bevor das Ganze nicht mehr zu bewältigen ist, höre ich auf", bestätigt Knauss auch einen Bericht der "Krone". Anfangs war die Rede von Verkauf und Fusionierung des Unternehmens – eine Wiener Taxizentrale hätte aber Veränderungen in Graz vorgesehen. Doch in der steirischen Landeshauptstadt wären keine weiteren Taxiautos mehr dazugekommen.
889er wechseln zu 878
Zusätzlich hätte eine Arbeitsinspektorin neue Auflagen für die Zentrale vorgegeben. Für Schwangere etwa hätte ein Ruheraum mit Liegen eingerichtet werden müssen. "Ich weiß schon, wie ich tun soll, wenn wer schwanger ist. Arbeitsrechtlich sind wir geschult. Dann ist es mir einfach zu blöd geworden", so Knauss. Mit zehn Taxifahrzeugen von insgesamt 14 wird Knauss zum Mitbewerber 878 wechseln. Viele andere Taxiunternehmer der Zentrale, die in einer Art "Franchisesystem" funktioniert, werden laut Knauss wahrscheinlich ebenfalls Vertragspartner bei 878 werden. Und Ende des Monats wird 889 den Betrieb schließen.
Catherina May