Die Kapazitätsgrenze sei endgültig erreicht, eine weitere Vergrößerung nicht mehr möglich, gibt die Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) am Mittwoch bekannt – und dass man daher einen Neubau der "Grazer Küche" in die Wege leite: Schon in der nächsten Gemeinderatssitzung am 15. Juni soll die Investition über 21,5 Millionen Euro abgesegnet worden. Die seit dem Jahr 1890 bestehende städtische Küche, derzeit in der Körösistraße daheim, wird künftig in der Herrgottwiesgasse angesiedelt sein.
Rund 8000 Portionen werden in der Grazer Küche täglich frisch angerichtet, für 160 verschiedene Kinder- und Sozialeinrichtungen. "Mit der Neuerrichtung der Küche Graz können künftig täglich 15.000 Portionen zubereitet werden. Damit wird ein wichtiger sozialer Beitrag zur Versorgungssicherheit in Graz geleistet. Für die Beschäftigten, die jetzt unter extrem beengten Verhältnissen manchmal bis zu 9000 frische Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche zubereiten, bedeutet das eine große Verbesserung, die längst überfällig ist", betont Kahr gemeinsam mit ihren Koalitionspartnern – Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) und Michael Ehmann (SPÖ). Ursprünglich zur Versorgung "armer Schulkinder" gedacht, wurde die Grazer Küche ab dem Jahr 1900 am Standort in der Körösistraße nach und nach vergrößert – und in den 1990er-Jahren zur Zentralküche ausgebaut.
Die Finanzmittel seien reserviert und das Vorhaben wird am 15. Juni dem Gemeinderat zur Beschlussfassung vorgelegt. "Der neue Standort in der Herrgottwiesgasse befindet sich auf einem städtischen Grundstück, das im Vorjahr gesichert werden konnte. Die Gesamtkosten betragen auf Basis aktueller Preise 21,53 Mio. Euro", heißt es am Mittwoch.
Herrgottwiesgasse: Club Hybrid bleibt - vorerst
Genutzt wird das betreffende Grundstück in der Herrgottwiesgasse 161 derzeit vom im Grazer Kulturjahr gestarteten Kunst- und Architekturprojekt Club Hybrid, der auch heuer den Sommer über den Ort mit einem Programm bespielt. Ab wann mit dem Bau der neuen Küche Graz begonnen werden kann, ist noch unklar: Bis Ende 2024 läuft noch die Projektentwicklung samt Ausschreibung, die Eröffnung ist erst für 2026 geplant.