"Nun, nach 10 Jahren harter Arbeit sind plötzlich Projekte möglich, die wir uns nie träumen hätten lassen", war Joe Niedermayer, Vorsitzender der RosaLila PantherInnen, bei der Eröffnung gerührt. Seit 2013 engagiert er sich ehrenamtlich für die Interessensgemeinschaft der LGBTQIA-Community in der Steiermark - also der zentralen Anlaufstelle für Lesben, Schwule, Bi- und Transsexuelle, Queere, Inter- und Asexuelle.

Die Räumlichkeiten in der Annenstraße platzten schon lange aus allen Nähten, Selbsthilfegruppen und Beratungen fanden in den Büros und in Lagerräumen statt - nun hat man mit dem "Feel Free" ein eigenes Community Center eröffnet, noch dazu das erste queere Zentrum in Österreich. Conny Leban-Ibrakovic (ÖVP), Niko Swatek (Neos), Judith Schwentner (Grüne), Joe Niedermayer (RosaLila PantherInnen) und Robert Krotzer (KPÖ) durchschnitten am Dienstag symbolisch die Eröffnungsschleife.

Das Community Center soll vor allem ein "Safer Space" für LGBTQIA* Personen sein: Also ein sicherer Ort in der Innenstadt, an dem queere Menschen aller Altersgruppen und unterschiedlicher sozialer, ökonomischer, religiöser und kultureller Hintergründe zusammentreffen können. Bei Bedarf kann jederzeit eine kostenlose Peer- und/oder psychosoziale Beratung in Anspruch genommen werden. Neben der Möglichkeit, sich unverbindlich in den Räumlichkeiten aufzuhalten und soziale Kontakte aufzubauen, bilden diverse Gruppenangebote einen weiteren Eckpfeiler des Community Centers.

"Queer Cafe - All are welcome!"

Dazu ist es aber auch ein Treffpunkt für alle: In den konsumfreien Räumlichkeiten werden zukünftig die kostenlosen psychosozialen Beratungsmöglichkeiten des Vereins, aber auch ein Cafébetrieb und zahlreiche Veranstaltungen stattfinden. Cafébetrieb gibt es am Donnerstag, Freitag und Samstag. Dabei wird alles einfach gehalten: nur geschlossene Getränke bei der "Bottlebar", Kaffee und kleine Snacks. Zudem werden an bestimmten Tagen regelmäßig Vorträge, Filmabende, Diskussionen oder andere Veranstaltungen der Community dort stattfinden.

Das Community Center, sowie sämtliche Angebote des Vereins, stehen der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Finanziert wird das Projekt mit den Einnahmen des Tuntenballs und durch Förderungen der Stadt Graz und dem Land Steiermark.