Es wäre vielleicht übertrieben, zu hoffen, dass sich Grazer Verkehrsteilnehmer über die Osterfeiertage ordentlich gestärkt haben – Nervennahrung und so. Aber jede Menge Geduld werden sie zweifellos brauchen: Denn soeben sind zu den laufenden Baustellen frische Areale hinzugekommen, auf denen sich Baggerschaufeln wie Presslufthammer austoben können. Und Sperren wie Umleitungen mit sich bringen. Um die Herrengasse zu entlasten, fährt ja ab dem Jahr 2025 jede zweite Garnitur der Tramlinien 6 und 7 via Neutor- und Belgiergasse zur Annenstraße – als Linien 16 und 17. Dafür spuckt man seit einem Monat in der Neutorgasse in die Hände.
Tegetthoffbrücke zum Teil gesperrt
Aktuell aber nimmt man sich auch die Tegetthoffbrücke "für Fernwärmearbeiten" zur Brust, klärt Klaus Masetti von der Stadtbaudirektion auf. Die Folge: Vom Süden (Marburger Kai) kommend kann man nicht mehr nach links auf die Brücke abbiegen. Außerdem sind vorübergehend zwei Zebrastreifen nahe dem Andreas-Hofer-Platz tabu. Und: Nicht nur Autolenker müssen sich via Radetzkybrücke und Griesplatz zur Belgiergasse vorkämpfen, auch die Buslinien 67 und 67 E werden umgeleitet.
Neue Wendeschleife, mehr Platz für Radler
Die neue Tramstrecke wirkt sich aber bis in den Grazer Westen aus, die Arbeiten dazu starten ebenfalls in dieser Woche: Weil die Linien 7 und 17 künftig auch die Endhaltestelle Wetzelsdorf ansteuern, verlegt man diese in den Norden in die Burenstraße – und stellt parallel die "Wendeschleife" auf Höhe Burgenlandstraße auf neue Beine. Dazu gehören ein frisches "Unterwerk" für die Stromversorgung der Trams sowie "zwei Gleisbögen nebeneinander, wodurch sich Busse und sogar Straßenbahnen überholen können", wie es seitens der Stadt heißt. Damit nicht genug: In der Burenstraße fallen 53 Autostellplätze und zehn Bäume weg – im Gegenzug aber werden 36 neue Bäume gepflanzt, ein Gehsteig entlang der Burgenlandstraße (wird zur Sackgasse) sowie ein 1200 Meter langer "Mehrzweckstreifen" mit Platz für Radler errichtet. All das hat seinen Preis: Bis voraussichtlich September wird der Straßenbahnverkehr zwischen Laudongasse und der Endstation Wetzelsdorf eingestellt, zudem sperrt man auch einen Teil der Burenstraße für den Autoverkehr.
Die Folge in diesem Fall: Ab der Laudongasse springen Ersatzbusse für die Linie 7 ein, zudem werden die Nachtbusse der Linie N7 ab der Absengerstraße umgeleitet.