Bekannt wurde es schon Anfang März anlässlich des Weltfrauentages, nun wird es offiziell: Der Grazer Gemeinderat wird in seiner Sitzung am kommenden Donnerstag beschließen, einen Platz in Reininghaus nach Grete Schurz (1934–2022), der großen Vorkämpferin für Frauenrechte und ersten Frauenbeauftragten der Stadt zu benennen. Das Areal an der Ecke Brauhausstraße/Wetzelsdorfer Straße wird ihren Namen tragen. Als Ehrenringträgerin der Stadt Graz ist Schurz bereits in der Pionierinnen-Galerie im Rathaus verewigt.
Wichtige Errungenschaften im öffentlichen Verkehr – wie Familienermäßigungen und die kostenlose Mitnahme von Kinderwagen – gehen genauso auf das Engagement von Grete Schurz zurück wie mehr weibliche Gynäkologinnen. Im Jahr 1987 gründete Grete Schurz den Grazer Frauenrat als überparteiliches, autonomes Netzwerk von Fraueninitiativen und -organisationen.
Die Frauensprecherinnen der rot-grün-roten Koalition (alle drei sind auch Gemeinderätinnen) würdigen in ihren Statements gemeinsam die Bedeutung von Grete Schurz für die Rechte von Frauen und für die gesamte Stadt:
Manuela Wutte (Grüne): „Grete Schurz hat als Vordenkerin und Vorkämpferin für Frauenrechte viele wichtige Anliegen wie die kostenlose Mitnahme von Kinderwägen in Öffis oder mehr weibliche Kassen-Gynäkologinnen durchgesetzt. Mit dem Grete-Schurz-Platz rufen wir das unermüdliche Engagement dieser beeindruckenden Frau auch den nachfolgenden Generationen ins Gedächtnis.“
„Vieles, was wir heute in Graz als selbstverständlich betrachten, haben wir Grete Schurz zu verdanken. Sie ist eine wichtige Vorkämpferin für Frauenrechte und Gleichberechtigung in unserer Stadt“, betont Uli Taberhofer (KPÖ).
„Ich bin ob meines Alters leider "nur" noch in den Genuss legendärer Geschichten der frauenpolitischen Pionierin Grete Schurz gekommen, doch die gesamte Stadt Graz und auch wir jungen Frauen stehen auf dem Fundament dieser großen Frauenrechtlerin Grete Schurz“, Anna Robosch (SPÖ).
Kahr: "Wir haben ihr sehr viel zu verdanken"
Am Weltfrauentag bekannte auch die Grazer Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne): "Grete Schurz kannte ich, seitdem ich ein Mädchen war. Ich erinnere mich noch sehr gut an ihre laute und fordernde Art, mit der sie vieles in Graz bewegen und verändern konnte."
"Sie hat vieles angestoßen und umgesetzt, was wir heute in Graz als Selbstverständlichkeit betrachten. Wir haben ihr sehr viel zu verdanken", so Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ), die das Wirken von Grete Schurz genauso würdigte wie Daniela Schlüsselberger, stellvertretende Vorsitzende des SP-Gemeinderatsklubs, Barbara Kasper (Obfrau des Vereins Grazer Frauenrat) sowie Anna Majcan als Geschäftsführerin des Grazer Frauenrats.