Er war in den letzten Jahren einer der oft gesehenen Gäste in TV-Diskussionen zum Thema Corona und Impfen. Und er fand sich, wie so viele, die während der Pandemie mit ihrer Meinung öffentlich aufgetreten sind, inmitten hitziger Debatten und wurde auch Ziel emotionaler Reaktionen im Internet. Er positionierte sich mit seinen Youtube-Videos als prominenter Impfkritiker mit enormer Reichweite im Internet. Sein persönlicher Youtube-Kanal hatte zuletzt rund 140.000 Abonnenten, seine Beiträge hatten Zigtausende Zuseher.
Nun ist der Biologe, Forscher und Buchautor Clemens G. Arvay, Mitte Februar aus dem Leben geschieden, wie man aus Familienkreisen bestätigt. Die näheren Umstände sind privat und sollen es bleiben. Einen Zusammenhang zwischen den hitzigen Debatten um seine Positionen und dem Suizid wolle man nicht leichtfertig spekulativ herstellen.
Tatsächlich wollte sich Arvay, der sich früher etwa mit der heilenden Wirkung von Waldspaziergängen auseinandergesetzt hat, mit Fragen zur Pandemie und zur Impfung nicht mehr öffentlich positionieren. Das teilte er seinen Followern auf Facebook in seinem letzten Posting im Jänner auch mit: "Auch wenn es sich viele von Euch gewünscht haben: Ich werde mich nicht mehr mit dem Thema 'Impfstoffe' befassen und habe auch keine Lust mehr, mich mit pharmazeutischen Konzernen auseinanderzusetzen. Mein Lebensthema ist die Ökoimmunologie – die Erforschung des Immunsystems im Kontext der Umwelt."
Der Biologe publizierte auch ein Buch zur Coronaimpfung
2021 hat der Biologe sein Buch "Corona-Impfstoffe – Rettung oder Risiko?" publiziert und es sollte laut Klappentext als "wissenschaftlich fundierte Entscheidungshilfe" für Leser dienen, ob sie sich die Impfung holen sollen oder nicht. Arvay schrieb nun auf Facebook weiter, dass er dieses Kapitel hinter sich lassen werde: "Die Coronapandemie ist vorbei, beim Thema 'Impfstoffe' hat jede und jeder seine oder ihre Position bezogen, wer sich impfen lassen möchte, hat es getan, und wer es nicht möchte, hat es nicht getan. Auf Shitstorms, Denunziation und Attacken aller Art auf mich habe ich schlicht keine Lust mehr. Die Pharmabranche hat mich nie wirklich interessiert. Was mich interessiert, ist das Immunsystem."
Heuer im Frühjahr soll sein neuestes Buch erscheinen, das sich mit einem ganz anderen Thema beschäftigt. Gemeinsam mit Alessandra Moog hat er "In Zukunft selbstversorgt: Wegweiser in ein autarkes Leben" geschrieben. Es soll im Mai herauskommen. Clemens G. Arvay wurde 42 Jahre alt. Er hinterlässt einen Sohn.
Bernd Hecke