Eine Fliegerbombe wurde Donnerstagabend gegen 18.20 Uhr bei Grabungsarbeiten auf den Reininghausgründen im Bezirk Eggenberg gefunden. Das Relikt aus dem Zweiten Weltkrieg, auf das die Arbeiter stießen, ist 250 Kilogramm schwer und wurde von den Amerikanern über dem Grazer Westen abgeworfen.
Die Entschärfung der Bombe verlief von Passanten und Anrainern weitgehend unbemerkt. Da es sich um eine weitläufige Baustelle handelt, mussten keine Straßen gesperrt werden. Auch die Evakuierung von Anrainern war nicht notwendig. Gegen 19.30 Uhr konnte die Fliegerbombe, die zwei Aufschlagzünder besitzt, vom Entminungsdienst entschärft werden.
Fund vor einer Woche: Flughafen gesperrt
Erst vor einer Woche wurde in Feldkirchen bei Graz eine amerikanische Fliegerbombe gefunden. Das hatte weitreichende Auswirkungen. Die Autobahn A 2 musste gesperrt werden, der Flugverkehr am nah gelegenen Flughafen Graz-Thalerhof musste eingestellt werden.
Die Bombenblindgänger, die in Feldkirchen und Eggenberg gefunden wurden, werden nicht die letzten gewesen sein, die in Graz bei Grabungsarbeiten auftauchen. Zahlreiche Kriegsrelikte schlummern noch in der Erde. 1999 wertete die Stadt Graz Luftbilder aus Kriegsarchiven aus und ließ einen Bombenblindgängerkataster anlegen. 2014 wurde er mit neuen Luftbildaufnahmen aktualisiert.
190 Verdachtspunkte
Der Kataster listet 190 Verdachtspunkte auf. Im Vorfeld von Bauvorhaben und Grabungen liefert der Bombenkataster wertvolle Hinweise. In welchen Zonen mit hoher Wahrscheinlichkeit noch Blindgänger zu finden sind, ist mit diesem Werkzeug online abrufbar. Die roten – besonders gefährdeten – Zonen konzentrieren sich auf den Hauptbahnhof und die ehemaligen Industriegebiete westlich der Mur. 4,8 Prozent des Stadtgebietes liegen laut dem Blindgängerkataster in dieser roten Zone.