Die Grazer Polizei macht sich für das nächste brisante Fußballduell bereit: Nach den Spielen zwischen Sturm und Lazio Rom (6. Oktober) und dem Grazer Stadtderby (19. Oktober) gastiert der holländische Spitzenklub Feyenoord Rotterdam am Donnerstag (27. Oktober) im Liebenauer Stadion. Anpfiff ist um 21 Uhr.
Mit im Anhang: Bis zu 2000 Fans, darunter wohl auch etliche gewaltbereite. Die Folge: Die Polizei errichtet wieder einen Sicherheitsbereich. Dieser soll Gewalt bei Großveranstaltungen verhindern. Er wird angeordnet, wenn es zu einer allgemeinen Gefahr für die Gesundheit mehrerer Menschen oder für Eigentum in großem Ausmaß kommen könnte.
Konkret bedeutet dies: Rund um die Merkur-Arena wird ein Sicherheitsbereich errichtet. Dieser gilt am Donnerstag ab 12 Uhr und endet am Freitag um zwei Uhr morgens. Dieser Bereich umfasst im Groben das Areal zwischen Harmsdorfgasse, Weinholdstraße, Emil-Ertl-Gasse, Dr. Lister-Gasse, Lertzinggasse, Kasernstraße, Kollwitzgasse, Eduard-Keil-Gasse und Kasernstraße.
Die Polizei kann innerhalb eines Sicherheitsbereiches Personen wegweisen, von denen angenommen werden kann, dass sie gewalttätige Angriffe begehen. Wer diese Wegweisung missachtet, begeht eine Verwaltungsübertretung und kann eine Geldstrafe von bis zu 1000 Euro erhalten (im Wiederholungsfall bis zu 4600 Euro). Wird nicht bezahlt, droht eine Freiheitsstrafe bis zu vier Wochen.
"Wir sind sehr gut vorbereitet"
Ebenso kann bereits die bloße Teilnahme an einem Raufhandel in einem Sicherheitsbereich gerichtlich strafbar sein. Geht man auch bei der Polizei von Schlägereien und Sachbeschädigungen aus? "Wir sind sehr gut vorbereitet. Aber Überraschungen gibt es immer", betont einer der sogenannten szenekundigen Polizeibeamten im Gespräch mit der Kleinen Zeitung.
Mehrere 100 Beamte und weitere Sicherheitskräfte werden am Donnerstag im Einsatz sein, eine genaue Zahl will der erfahrene Polizist nicht nennen (ebenso wenig seinen Namen). Als Sturm gegen Lazio Rom spielte, kamen knapp über 900 "Laziali" mit nach Graz. Es blieb ruhig, auch rund um den Hauptplatzbrunnen, den die Italiener damals in Beschlag genommen hatten. Auch beim Spiel zwischen dem GAK und Sturm ging es großteils gesittet und ruhig zu. "Bis auf einige vereinzelte b'soffene Geschichten", so der Polizist.
Aus den Niederlanden werden übrigens fünf szenekundige Beamte mit nach Graz reisen. Sie tauschen sich auch intensiv mit den Grazer Polizeikollegen aus. Mit den "Ultras", den fanatischen Fans, gebe es hingegen keine Zusammenarbeit.
Treffpunkt am Hauptplatz
Die niederländischen Fußballfans werden sich wohl, wie zuletzt die Fans von Lazio Rom, am Hauptplatz treffen. Die Polizei erwartet einen Fanmarsch von der Innenstadt über die Conrad-von-Hötzendorf-Straße zum Stadion im Laufe des Donnerstagnachmittags. Die Polizei rechnet mit einem rund einstündigen Fanmarsch, wobei die Beginnzeit ab ca. 17 Uhr geschätzt wird. Mit kurzen Straßensperren und massiven Verkehrsbehinderungen ist zwischen dem Hauptplatz und der Merkur Arena also zu rechnen.
Die Bim-Linie 4 verkehrt ab 17 Uhr zwischen Liebenau und Jakominiplatz nicht mehr, ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet. Die Bim-Linie 5 zwischen Jakominigürtel und Jakominiplatz wird angehalten. Für Detailinfos bitte die Infobox ausklappen.
Demonstration sorgt für Verkehrsbehinderungen
Leichte Einschränkungen im Öffi-Verkehr werden zudem bei einer Demonstration nicht ausbleiben, die parallel am Donnerstagnachmittag in Graz stattfindet. Wie jeden letzten Donnerstag im Monat gibt es eine Demonstration gegen Femi(ni)zide, die um 17.30 Uhr am Griesplatz, Ecke Griesgasse, beginnt. Ab 18 Uhr bewegt sich der Versammlungszug auf der Strecke Griesgasse – Südtiroler Platz – Annenstraße bis Roseggerhaus und weiter in die Volksgartenstraße und trifft um ca. 18.40 Uhr am Lendplatz ein. Es kommt zu einer kurzfristigen Anhaltung der Buslinie 67 in der Belgiergasse sowie der Straßenbahnlinien 1, 4, 6 und 7 im Bereich Südtiroler Platz bis Roseggerhaus. Weiters zu Anhaltungen der Buslinien 40 und 67 in der Volksgartenstraße.