Rein sportlich betrachtet ist die Bilanz einfach und klar: Beim mit Spannung erwarteten Derbyzwischen den Fußballvereinen GAK und Sturm siegte zwar der Favorit mit 1:0, die GAK-Mannschaft hielt aber bis zu letzten Sekunde tapfer mit und dagegen. Bei der Frage allerdings, was abgesehen davon im Liebenauer Stadion selbst sowie rundherum vom großen Match übrig blieb, stehen die Verantwortlichen vor einigen Rätseln.
"In dieser Form haben wir das noch nie erlebt", bestätigt jedenfalls Gerald Pototschnig, bei der Grazer Messe als Prokurist auch für die Merkur-Arena zuständig, auf Anfrage der Kleinen Zeitung. Zum einen meint er die "ungewöhnlich massive Verwüstung" der sogenannten Eventfläche im Freien neben dem Stadion: "Da wurde extrem viel Pyrotechnik eingesetzt, die Farben haben sich sogar in den Asphalt gebrannt." Doch auch die Zahl der papierenen Überbleibsel, welche die Fans für verschiedene Choreografien eingesetzt hatten, habe das gängige Ausmaß überstiegen: "Allein dafür mussten die Mitarbeiter der externen Firmen, die wir mit der Reinigung beauftragen, 80 Mannstunden investieren."
Eine ungewöhnliche Premiere erlebten Pototschnig und sein Team auch im Hinblick auf Fundsachen: Normalerweise werden solche nach jedem Fußballspiel in Liebenau zwischen den Sitzreihen entdeckt – "komischerweise aber wurde ausgerechnet nach dem Derby nicht ein einziger verlorener Gegenstand entdeckt. Nichts", schüttelt Pototschnig den Kopf. Auch bei der Holding Graz, welche die Reinigung des Stadionvorplatzes übernimmt, muss man mit den Schultern zucken: "Keine Fundsachen." Detto im Fundbüro der Stadt, abgesehen von einer einsamen Geldbörse sei nichts Ungewöhnliches hereingekommen, heißt es.
Das Problem: Viele Fans vermissen dennoch so manches seit dem Match am Mittwochabend. "Sie melden sich bei uns, weil sie ihr Handy, den Schlüssel, einen Rucksack oder einfach nur einen Pullover vermissen", verrät Pototschnig. Aber er könne eben leider nicht weiterhelfen – vielleicht im Gegensatz zu manchem Gastronomen ...
Barbara Muhr, zuständige Vorständin bei der Grazer Messe, ist trotz der Sachschäden "froh, dass dieses Derby friedlich über die Bühne gegangen ist". Übrigens: Für die Reparatur der Schäden im Stadion muss grundsätzlich der Veranstalter aufkommen – in diesem Fall der GAK. Ob sich dieser wiederum beim SK Sturm schadlos hält, wird sich zeigen.