Es sind schwere Vorwürfe, die ein Elternteil in der Anzeige bei der Polizei gegen eine Betreuungsperson erhebt. Und es sind furchtbare Tage für die Eltern am Grazer Kindergarten Schönbrunngasse. Dort soll es zu sexuellen Übergriffen auf – zumindest – ein Kind gekommen sein. Die Betreuungsperson, die unter Verdacht steht, ist dienstfrei gestellt. Es gilt die Unschuldsvermutung.
Die Polizei ermittelt seit einer Woche auf Hochtouren. So hat ein Kind zuhause berichtet, dass sie vom Pädagogen sexuell "angegriffen" worden sei. Die Mutter erstattete am Samstag (8. Oktober 2022) Anzeige.
"Neben einer körperlichen Untersuchung des Kindes und ersten Vernehmungen fand bereits eine Hausdurchsuchung beim Tatverdächtigen statt", teilte die Exekutive mit. Es wurden elektronische Medien beschlagnahmt. Die werden nun ausgewertet: "Es geht darum, be- sowie entlastendes Material zu sichern." Der (unbescholtene) Verdächtige sei sehr kooperativ, so die Ermittler weiter. Der Mann habe die Vorwürfe strikt zurückgewiesen.
Offen informieren
Am Freitag gab es einen außerordentlichen Elternabend, bestätigt der für Kinderbetreuung zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP). Die Stadt Graz tue alles, um offen zu informieren, die Familien und auch die Polizei bei den Ermittlungen zu unterstützen.
Eingebunden war an dem Abend auch die Fachstelle Hazissa für Prävention gegen (sexuelle) Gewalt. Die Experten werden das Kindergarten-Team und die Familien auch bei der Aufarbeitung begleiten. Auch eine psychologische Betreuung der Kinder wird zur Bewältigung der Geschehnisse angeboten.
Inzwischen wurde eine Kontaktstelle in der Polizeiinspektion Graz-Andritz (8045, Andritzer Reichsstraße 38) eingerichtet. Zeugen und/oder mögliche Betroffene können sich dort ab sofort persönlich oder telefonisch unter Tel. 059133/6581 melden.
Bernd Hecke