Ausgerechnet am 113. Geburtstag des Fußballklubs SK Sturm ereilte den Verein eine traurige Nachricht: Gerade als Anfang Mai die alljährlichen Feierlichkeiten am Schöckl im Gang waren, überbrachte Präsident Christian Jauk die Meldung über das Ableben von Ivica Osim. Tage danach verabschiedeten sich die Sturm-Familie, die Stadt Graz und das Land Steiermark so wie viele Wegbegleiter vom "Jahrhunderttrainer" – Osim wurde im Liebenauer Fußballstadion aufgebahrt.
Seither stand die Frage im Raum, in welcher sichtbaren Form man Osim in Graz fortan gedenkt. Am Montagvormittag lieferten die Grazer Politik und der SK Sturm bei einer Pressekonferenz in der Merkur Arena die Antwort, die doch einen Knalleffekt bringt: So soll die Conrad-von-Hötzendorf-Straße südlich der Fröhlichgasse künftig den Namen des Kulttrainers tragen. Das betrifft in Summe 42 Grazer Hausnummern mit Adressänderungen. Aber auch der Stadionplatz soll in Ivica-Osim-Platz umbenannt werden – ebenfalls ist an eine Büste gedacht.
Die Straße umzubenennen sei aufgrund der Vielzahl an Adressen nicht ganz einfach, räumt die Grünen-Vizebürgermeisterin Judith Schwentner ein. Anrainer sollen eingebunden werden, es soll aber auch Unterstützung bei möglichen Ummeldungen und Änderungen bei Drucksorten oder Visitenkarten geben.
Für Sturm-Präsident Christian Jauk ist es ein "bewegender Augenblick". SPÖ-Klubchef Michael Ehmann ist die Umbenennung der Conrad-von-Hötzendorf-Straße ein Wechsel vom "Kriegstreiber zum Friedensstifter".