Seit einem Jahr lebt ein obdachloser Mann neben dem H&M beim Grazer Hauptplatz. Und konfrontiert damit nicht nur die Politik mit der Frage: Was tun, wenn jemand keine Hilfe will? Muss eine Gesellschaft so ein Bild aushalten?
Weil es hygienisch bedenklich geworden sei, schaltete sich kürzlich Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) ein. Und damit die Ordnungswache. Das Ergebnis: Am Freitag wurde der Obdachlose nicht gesehen, sein Lager aber sehr wohl.
Jetzt kontaktierte Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) den Wiener Besitzer des Hauses, der anonym bleiben will. Hohensinner: "Der Eigentümer engagiert nun eine Sicherheitsfirma, um den Mann freundlich, aber bestimmt zum Gehen zu überreden. Zugleich will er ihn unterstützen." Er, Hohensinner, habe auf das "soziale Netz" in Graz verwiesen. "Aber bislang nahm der Mann eben keine Hilfe an."