Das Foto schreit förmlich nach Trost und Gute-Besserung-Luftballons. Und nach der Frage, was in aller Welt der fünfjährigen Hanna aus Graz passiert ist. Ihre Mutter, die anonym bleiben will (der Name ist der Redaktion bekannt, Anm.), berichtet von einem Unfall im Kindergarten. Quasi als schmerzhafter Beweis für die Mängel beim Betreuungsschlüssel, wie sie – selbst Kindergartenpädagogin – meint.
"Hanna hat mit ihren Freunden im Turnsaal gespielt. Dabei haben sich die Kinder gegenseitig von Kopf bis Fuß in ein Schwungtuch eingerollt", erzählt Hannas Mutter. Doch die Fünfjährige konnte so weder etwas sehen noch sich abstützen, als sie gegen ein Regal fiel. Die Folge: Platzwunden und ein Nasenbeinbruch.
"Jede andere Familie ohne Einblick in das Berufsleben im Kindergarten hätte die Einrichtung vermutlich angezeigt", meint Hannas Mutter. Doch als Pädagogin wisse sie, dass der gängige Betreuungsschlüssel einfach keine adäquate Aufsicht ermögliche: Auf 25 (und teils noch um ein, zwei Kindermehr) kommen vielfach nur zwei Erwachsene – ein Umstand, den Elementarpädagogen wiederholt kritisierten. Ohne Erfolg.
"Was meiner Hanna passiert ist, sollte der Politik endlich die Augen öffnen, um den Betreuungsschlüssel anzuheben", fordert Hannas Mutter.