Das Gendersternchen trägt das neue Festival schon im Namen: Das Sterrrn Festival am Wochenende im Österreichischen Skulpturenpark in Premstätten ist das wohl erste österreichische Festival mit einem "All-Finta*-Booking". Heißt: Im Gegensatz zu den großen Rockfestivals wie Nova Rock, die nicht einmal ansatzweise eine 50:50-Quote erreichen, stehen hier nur Personen auf den Bühnen, die keine Cis-Männer sind.
Frauen also, und das ganze bunte Gender-Spektrum von Intersexuellen, Nicht-Binären bis Transgender-Personen, Agender plus alle anderen.
"Es geht uns um den Vorbildcharakter – so ein Festival gibt es in Österreich bislang nicht", beantworten Lilly Jagl und Katharina Wiesler die Frage nach dem Warum gleich selbst. Die beiden stehen mit dem Grrrls Kulturverein, der sich seit 12 Jahren in Graz darum bemüht, Frauen eine Bühne zu geben und mehr weibliche DJs an die Decks zu bringen, hinter dem Sterrrn.
Das Programm sei gar nicht schwierig zu befüllen gewesen – "ganz im Gegenteil, wir hatten einen riesigen Pool an Künstlerinnen", sagen Jagl und Wiesler. Mit dabei sind die Garagenpop-Band Dives, das DIY-Synthpunk-Duo Puke Puddle und Rapperin Schwesta Ebra, es gibt eine Newcomer-Stage, Performances (u. a. mit KDM Königin der Macht), Workshops, Diskurs und Kunst, das alles in Verbindung mit den Skulpturen des Parks – und bei freiem Eintritt.
Und die Männer? "Uns haben viele gefragt, ob sie helfen oder überhaupt kommen dürfen", lachen die beiden. Die Antwort: Klar, sie dürfen. Helfen und zuschauen schon.