"Wir sind von Inklusion noch weit entfernt. Gleiche Möglichkeiten für alle sind noch nicht gegeben, da braucht es noch viel Engagement", macht sich Stadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP) keine Illusionen. Die "Woche der Inklusion", die heuer zum zweiten Mal von 4. bis 10. Juli in Graz stattfindet, soll helfen, Barrieren im Kopf abzubauen. Das umfangreiche Programm wurde am heutigen Dienstag im Grazer Rathaus vorstellt.
"Es gibt über 40 Veranstaltungen im Rahmen dieser Woche", unterstrich Wolfgang Palle, Beauftragter der Stadt Graz für Menschen mit Behinderung. Information steht in der Aktionswoche im Mittelpunkt, Spaß und Unterhaltung kommen aber nicht zu kurz. Während sich der Eröffnungstag am 4. Juli dem Sport widmet, hat man am 5. Juli das Thema Kultur im Fokus. Das Angebot reicht vom Rollstuhl-Parcours und der Vorstellung inklusiver Sportvereine bis zur Visualisierung des Glockengeläuts für Gehörlose und Führungen in leichter Sprache im Graz Museum.
Thema sichtbar machen
"Mir ist es ein Anliegen, den Menschen klar zu machen, dass wir an Kultur teilhaben wollen und können", erklärte Matthias Grasser, der selbst im Rollstuhl sitzt, bei der Präsentation des Programms. Mit seinem Engagement möchte er anderen Betroffenen auch Mut machen. Dass noch viel zu tun ist, machte Caroline Obermaier vom Landesverband der Steirischen Gehörlosenvereine klar. Ein Problem, das sie ansprach: Die Kosten für Gebärdendolmetscher werden für Schüler und Studierende nicht flächendeckend übernommen und stellen Betroffene vor große finanzielle Hürden.
Auch die Wirtschaft ist mit an Bord: Rund zehn Geschäfte machen das Thema Behinderung in ihren Schaufenstern sichtbar. Ein "Businesstalk" richtet sich an Gewerbetreibende, die ihren Betrieb barrierefrei gestalten oder Menschen mit Behinderung einstellen wollen. Fragen zu Förderungen, Zuschüssen oder Arbeitsplatzgestaltung werden dabei beantwortet. Einen Überblick über das gesamte Programm findet man unter graz.at/info-behinderung
Auch die junge Generation der Kleinen Zeitung hat sich in einer "Was geht?" - Folge dem Thema Inklusion gewidmet.