Die Energie Steiermark AG wird wegen der stark gestiegenen Kosten für Gas die Preise für ihre Kunden mit Anfang September erhöhen, und zwar um 58 Prozent. Die Teuerung wird auch Auswirkung auf den Preis für Fernwärme haben, hier sei von einer Anhebung um rund 50 Prozent auszugehen, wie es am Freitagabend laut einer Mitteilung der Energie Steiermark hieß.
Kurz darauf gab auch die Energie Graz bekannt, dass man nachziehen müsse: Die Einkaufspreise für Gas seien an den internationalen Märkten in den vergangenen Monaten nochmals um rund 200 Prozent gestiegen; damit betrage die Steigerung in den letzten 12 Monaten rund 400 bis 500 Prozent. Ausschlaggebend dafür seien insbesondere die geopolitischen Entwicklungen wie der Krieg in der Ukraine, aber auch große Marktunsicherheiten gepaart mit hoher Nachfrage. "Auch die Energie Graz kommt somit nicht umhin, so wie praktisch alle anderen Energieunternehmen, eine Preisanpassung mit 1. 9. 2022 vorzunehmen", heißt es in der Aussendung vom Freitag.
29 Euro monatlich mehr für Durchschnittswohnung
Es sei allerdings aufgrund der langfristigen Einkaufsstrategie der Energie Graz möglich, "die Auswirkungen für Endkunden abzufedern und vorerst nur ein Teil dieser Kostensteigerung an die Kund:innen weiterzugeben". Vorgerechnet wird ein Beispiel: Für den Wärmebedarf einer durchschnittlichen Grazer Wohnung, mit einem Verbrauch von 7500 kWh jährlich, beträgt demnach die monatliche Mehrbelastung rund 29 Euro (brutto). Von dieser Preisanpassung seien knapp 9000 Anlagen, das sind 6 bis 7 Prozent der Grazer Haushalte, betroffen.
Die dramatische Preisentwicklung beim Erdgas habe auch deutliche Auswirkungen auf die Wärme-Gestehungskosten für die Fernwärme. Auf Basis der Entscheidung der Preisbehörde im Land Steiermark würde auch die Energie Graz diese Preiserhöhung kundenseitig weitergeben müssen.
Härtefallfonds wird um weitere 100.000 Euro aufgestockt
Die Unterstützung für Haushalte mit kleinem Einkommen wird von der Energie Graz um weitere 100.000 Euro aufgestockt. Der Härtefallfonds im Rahmen der Aktion "Energie gegen Armut" in Kooperation mit dem Sozialamt der Stadt Graz und der Caritas ist nun insgesamt mit 700.000 Euro dotiert, wodurch rasch und unbürokratisch geholfen wird.