Die Versiegelung, das überhitzte Baugeschehen in Graz und die Verteuerung des Wohnens beherrschen die Debatte im Land. Ihr Kollege Volker Giencke geißelte in einem Gastbeitrag das "architektonisch provinzielle Unvermögen" und kritisierte auch die "Smart City", die Sie federführend vorangetrieben haben. Was läuft schief in Graz?
MARKUS PERNTHALER: In den letzten 20 Jahren ist Graz um rund 70.000 Hauptwohnsitze gewachsen – das entspricht fast der Einwohnerzahl Villachs. Beim Start unseres "Smart City"-Projekts war diese Dynamik spürbar. Wir haben 2011 mit den damaligen Eigentümern AVL, Raiffeisen, einem Konsortium aus Hochschulen, Industrie, der Stadt und Fördermitteln einen Entwicklungsprozess gestartet, um leistbaren Wohnraum zu schaffen und ein Viertel, das fußläufig alle Alltagsbedürfnisse abdeckt.