Die Coronawelle stellt die Theater vor besondere Herausforderungen: Die Grazer Oper und das Schauspielhaus jonglieren mit Umbesetzungen und Vorstellungsänderungen, können aber Absagen nicht ganz verhindern. Aktuell musste nun die Premiere des Balletts "Undine" in der Oper von 19. auf den 24. März verlegt werden. Relativ glimpflich davongekommen ist bisher das Theater im Bahnhof, nun mussten aber auch dort vier Vorstellungen entfallen, hieß es gegenüber der APA.
Oper: Umbesetzungen immer schwieriger
Das Ballett "Undine" von Hans Werner Henze ist schon anderen Coronawellen zum Opfer gefallen, nun wurde die Premiere erneut verschoben. Durch die engmaschigen Tests tauchen ständig neue positive Fälle auf, die dann in Quarantäne bleiben. Ganz abgesagt mussten in letzter Zeit nur drei Vorstellungen werden. Im Falle von "Anatevka" war das "besonders bitter, da es sich um die letzte Vorstellung in der Saison gehandelt hat", schilderte Pressesprecherin Julia Aichholzer. "Generell versuchen wir natürlich Ausfälle durch kurzfristige Umbesetzungen zu kompensieren und eine Vorstellungsabsage zu vermeiden, was sich durch die gehäuften Krankheitsfälle in letzter Zeit immer schwieriger gestaltet." Seitens des Publikums gebe es viel Verständnis für die Lage: "Die Kommunikation über die abgesagten Termine funktioniert auch sehr gut, wir konnten jeweils fast das gesamte Publikum über Ticketzentrums erreichen und informieren." Bereits gekaufte Karten können auf spätere Vorstellungstermine umgebucht oder rückerstattet werden.
Schauspielhaus: Ticketzentrum leistet Außerordentliches
Das Grazer Schauspielhaus musste in letzter Zeit mehrmals Vorstellungen absagen, einige Male konnte man sich auch mit Abänderungen des Spielplans behelfen, indem eine andere Aufführung angesetzt wurde. "Im Falle von Corona sind die Optionen sehr eingeschränkt: Abänderungen und Umbesetzungen sind weitaus schwieriger realisierbar, da Schauspielerinnen und Schauspieler in mehreren Produktionen besetzt sind", schilderte Pressesprecherin Isabella Cseri. Zuletzt betrafen die Absagen die Produktion "Linda": Das Stück hatte vergangenen Freitag Premiere, nun müssen die Vorstellungen am 19. und 20. März krankheitsbedingt bereits entfallen. "Vonseiten des Publikums haben uns hinsichtlich der Absagen in den vergangenen Wochen nur wenige Rückmeldungen erreicht. Wenn, dann wurde uns Bedauern ausgedrückt und in einer Zuschrift wurde etwa auch explizit die reibungslose Abwicklung der Ticket-Umbuchung durch das Ticketzentrum, das seit nunmehr zwei Jahren Außerordentliches leistet, hervorgehoben", beschrieb Cseri.
Theater im Bahnhof muss ebenfalls absagen
Das Theater im Bahnhof (TiB) wurde "bis jetzt verschont", meinte Pressesprecherin Eva Hofer, aber nun mussten auch hier vier Termine der neuen Produktion "Warme Geschichten für kältere Zeiten" abgesagt werden. Negative Publikumsreaktionen gab es keine: "Wir informieren die Leute per E-Mail." Derzeit ist die Besucherzahl auf 40 Personen beschränkt, die Information funktioniere gut.