Wegen einer nicht angemeldeten Demonstration in der Innenstadt musste die Polizei Mittwochnachmittag die Herrengasse vorübergehend sperren. In dieser Zeit konnten keine Straßenbahnen fahren. Dutzende Demonstranten stellten sich pfeifend auf Höhe Landhaus auf und blockierten damit den öffentlichen Verkehr.
Ab 15 Uhr folgt erneut eine rollende Corona-Demonstration. Es ist wieder eine große Route, die die Organisatoren gewählt haben: Ausgehend von der Puchstraße kreuz und quer durchs ganze Stadtgebiet bis zum Verteilerkreis Webling wird am Mittwoch, den 19. Jänner, wieder ein Autokorso hupend unterwegs sein. Das Motto lautet „Wir wollen die Souveränität, Selbstbestimmung und freie Impfentscheidung“. Die Graz Linien bitten schon im Vorfeld ihre Fahrgäste um Verständnis: Zwischen 15 und 20 Uhr könne es deswegen zu Verspätungen von Bus und Tram kommen.
Donnerstag streiken die Maturantinnen und Maturanten
Auch am Donnerstag kommt es zu einer Demonstration, diesmal ausnahmsweise nicht (direkt) zum Thema Corona. Unter dem Motto "#wirstreiken – Für eine faire Matura und echte Bildung" gehen nach einem Schulstreik am Dienstag Grazer Maturantinnen und Maturanten auf die Straße. "Gute Gründe, dass wir Schüler:innen endlich auf die Straße gehen, gibt’s nach den letzten zwei Pandemie-Jahren mehr als genug", heißt es in einem Aufruf der Kommunistischen Jugend auf Facebook: Die österreichische Regierung habe diese Woche wieder einmal ihr wahres Gesicht gezeigt. "Der Bildungsminister beweist uns mit seinen Taten, wie vollkommen gleichgültig ihm die Maturant:innen sind", so die KJÖ.
Die Versammlung beginnt am morgigen Donnerstag um 12 Uhr am Mariahilferplatz in Graz, danach marschieren die Schülerinnen und Schüler durch die Innenstadt bis auf den Karmeliterplatz zur Zentrale der ÖVP. Es wird zu Anhaltungen der Straßenbahnlinien 1, 4, 6 und 7 kommen - hier die detaillierte Info der Holding Graz Linien.
Am Freitag geht's um eine autofreie Merangasse
Nach mehreren Demonstrationen unter dem Namen "auto:frei:tag", bei denen einmal im Monat für eine autofreie Mandellstraße gekämpft wurde, ist nun die Merangasse dran. Am Freitag wird die Straße in der Zeit von 16.30 bis ca. 17.45 Uhr zwischen der Leonhardstraße und der Morellenfeldgasse zur Gänze gesperrt. Die Buslinien 63 und 64 sind betroffen - Maßnahmen der Holding siehe hier.
Gleich zwei Demonstrationen am Samstag
Für den Samstagnachmittag wurde eine Versammlung mit dem Titel "Gemeinsam für Würde, Wahrheit und Menschlichkeit, Gesundheit ohne Impfpflicht muss das Ziel sein" angekündigt. Die Versammlung beginnt um 13 Uhr am Hauptbahnhof, dann will sich der Zug via Annenstraße, Tegetthoffbrücke, Joaneumring und Freiheitsplatz zum Karmeliterplatz bewegen. Es kommt zu zahlreichen Einschränkungen im öffentlichen Verkehr.
Am späten Nachmittag ruft dann ein Links-Bündnis zu einer Gegendemo auf: "Solidarisch durch die Krise*n" lautet der Titel, getragen wird diese Demo von mehreren Organisationen, darunter sie Sozialistische und die Kommunistische Jugend, der Jugendrat Graz, die Piraten, die Partei, die [gr]antifa, Sektion Mur.
Man wolle "klare Kante" gegen Rechtsextremisten zeigen, die die verschiedenen Coronademos zunehmend dominieren. „Während sich Reiche weiter an der Krise bereichern, geht die Pandemiebekämpfung auf Kosten der Bevölkerung", heißt es. Die Antwort auf die Krise müsse Solidarität heißen.
Dafür soll am 22. Jänner ab 17 Uhr ein Zeichen gesetzt werden. Die Demo soll dann über die Innenstadt zum Freiheitsplatz führen. Auch in diesem Fall ist mit Behinderungen im Öffi-Verkehr zu rechnen.