Wie die städtische Abteilung für Grünraum und Gewässer berichtet, wurde am Leonhardgürtel nun der erste Abschnitt einer beispielhaften klimaaktiven Straßengestaltung fertiggestellt. Hier werden Kreisläufe geschlossen und zukunftsfähige Stadtbäume erprobt.
Auf der Ostseite des Gürtels ist die für Graz charakteristische Kastanienbaumreihe im Untergrund saniert worden, und zwar mit einer erstmals in Österreich angewandten neuartigen Methode: Verdichtete, verschlämmte Erdschichten wurden mit Druckluft und Saugbagger gelockert und entfernt und durch neue Substrate auf Pflanzenkohlebasis ersetzt.
Auf der Westseite pflanzte man eine zusätzliche Baumreihe mit sieben neuen Stadtbäumen im "Stockholmsystem": In mehreren Schichten wird ein großzügiger unterirdischer Wurzelraum aufgebaut, der langfristig Luft, Wasser und Nährstoffe halten und bereitstellen kann. Das Regenwasser versickert dadurch direkt vor Ort und steht den Bäumen zur Verfügung, anstatt den Kanal zu belasten. Pflanzenkohle im Substrat sorgt dafür, dass der Kohlenstoff langfristig gebunden wird. Es wird also eine "Kohlenstoffsenke" geschaffen, das Oberflächenwasser wird gefiltert und Schadstoffe werden gebunden. Diese Methode soll dafür sorgen, dass sich die Bäume auch in vielen Jahren noch gut entwickeln können und langfristig vital bleiben.