Mehr als 740 Restaurants und Gasthäuser wurden vom anonymen Team getestet und bewertet, morgen Donnerstag erscheint er in der 43. Ausgabe: Der neue Hauben-Führer Gault & Millau 2022. Die Fünf-Hauben-Lokale befinden sich weiterhin nur in Wien und Salzburg, für einen Genuss im Vier-Hauben-Lokal müssen sich Grazer etwa in die Süd- oder Südoststeiermark begeben (nach dem Lockdown halt wieder). In Graz und Umgebung wurden aber immerhin 49 Hauben auf 32 Lokale aufgeteilt.
Gleich drei davon entfallen auf Herbert Schmidhofer, der in der Vorjahresausgabe vergessen wurde, jetzt mit drei Hauben aber mehr als entschädigt wurde. Das "Schmidhofer im Palais" ist mit 15,5 Punkten das zweitbeste Lokal nach Didi Dorners "Magnolia" im Augartenhotel, das mit 16,5 Punkten mit Abstand am besten in Graz bewertet wurde.
Unter den Zwei-Haubern folgen Daniel Edelsbrunner im "Kupferdachl" Premstätten, der seine 14,5 Punkte halten konnte. Aufgerückt sind Michael Wankerl mit seiner "Gerüchteküche" - der kompromisslose Nürnberger arbeitet derzeit im Lockdown daran, noch weniger Tierprodukte in seinen Menüs zu verwenden, 80 Prozent tierfrei sollen es werden. Das wurde mit 14,5 Punkten belohnt - ebenso viele wie Philipp Dyczek und Jaimy Reisinger im "Artis" in der Schmiedgasse. Allen drei Lokalen fehlt lediglich ein halber Punkt auf die dritte Haube.
Zwei Hauben haben sich unter anderem auch der "Kehlberghof" - hier wurde heuer still und heimlich ein Wechsel vollzogen - als auch das "Cuisino" im Casino Graz erkocht: In letzterem Lokal ist es wohl auch eine Abschiedsgabe: Siegfried Dick hat bei Christof Widakovich im Schloßbergrestaurant angeheuert, während das Casino sein (eigentlich brandneues) Restaurant wieder völlig neu aufstellt und back to the roots zum Spielbetrieb geht.
Ganz knapp an der zweiten Haube vorbei wurde der "Laufke" bewertet: Es gibt eine Haube und 12,5 Punkte - derzeit übrigens wochenends im neuen "Gasthaus zur Schönen Bescherung" auf Vorbestellung to go. Parkhotel-Gastgeber Philipp Florian jubelt mit Küchenchef Kurt Mörth über die erste Haube (12 Punkte) für das Hotelrestaurant "Florian": "Eine Bewertung, die sich das Team mehr als verdient hat!" Ebenfalls erstmals bewertet wurde das neue "Moin", in dem Daniel Marg auf Anhieb 12 Punkte erkochte. Er kommt gemeinsam mit seinem "Miss Cho" (12,5 Punkte) immerhin auf zwei Hauben. Einen weiteren Aufsteiger gibt es mit "El Pescador", das mit 11,5 Punkten bewertet wurde.
Nicht vorbeigeschaut haben die Gourmetkritiker offenbar im heuer eröffneten Stammtisch am Paulustor, das mit Ex-"Genießerei"-Küchenchef Andreas Hamler eigentlich unter Haubenverdacht stehen müsste.
Hier die Wertungen im Detail:
Drei Hauben
- Didi Dorner im Magnolia (16,5 Punkte)
- Schmidhofer im Palais (15,5 Punkte - wieder zurück in der Wertung)
Zwei Hauben
- Kupferdachl Premstätten (14,5 Punkte)
- Gerüchteküche (14,5 Punkte; aufgewertet)
- Artis (14,5 Punkte; aufgewertet)
- Nullneun (14 Punkte)
- Starcke Haus (14 Punkte)
- Caylend (14 Punkte)
- Kehlberghof (13,5 Punkte)
- Memori (13,5 Punkte)
- Schlossberg Restaurant (13 Punkte)
- El Gaucho (13 Punkte)
- Landhaus Rois, Frohnleiten (13 Punkte)
- Cuisino (13 Punkte)
- Mohrenwirt (13 Punkte)
Eine Haube
- Laufke (12,5 Punkte; aufgewertet)
- Die Amsel (12,5 Punkte)
- Miss Cho (12,5 Punkte)
- Aiola Upstairs (12 Punkte)
- Florian (12 Punkte; neu in der Wertung)
- Kornati (12 Punkte)
- Sudhaus (12 Punkte)
- Sakana (12 Punkte)
- Tonkin (12 Punkte)
- Moin (12 Punkte; neu in der Wertung)
- Café Sacher (11,5 Punkte)
- Der Steirer (11,5 Punkte)
- Zur Linde (11,5 Punkte)
- El Pescador (11,5 Punkte; aufgewertet)
- Wir:zhaus St. Radegund (11,5 Punkte)
- Salon Marie (11 Punkte)
- Genusstreffpunkt Höfer, Weinitzen (11 Punkte)