„Kurzstreckenflüge nur noch für Insekten“, „Hier könnte Ihr Meeresspiegel stehen“ oder „The Snow must go on“ stand auf den Schildern, die am Freitag an vielen Stellen in Graz auftauchten: Vor der Weltklimakonferenz in Glasgow (COP 26) setzte die Klimabewegung Fridays for Future ein Zeichen.
Nur ein Monat nach dem letzten weltweiten Protest im September hatten die Aktivistinnen und Aktivisten zum neunten weltweiten Klimastreik aufgerufen. Auch in Graz. "Die Politik zeigt uns immer wieder, dass sie den Ernst der Klimakrise noch immer nicht verstanden hat", sagte Aktivistin Alena Zöch. "Deswegen müssen wir den Druck erhöhen."
Anders als noch im September wurde es diesmal aber keine Großdemo, man setzte stattdessen auf "dezentrale Aktionen", um möglichst coronakonform zu agieren. Unter dem Motto #StandUpForChange gaben die Aktivisten Streikschilder am Tummelplatz aus - und die Protestierenden stellten sich dann zwischen 14 und 15 Uhr mit Schildern irgendwo in der Innenstadt auf. Man könne natürlich auch eigene Schilder verwenden und protestieren, aber: Im Umkreis von zehn Metern dürfen höchstens drei Personen stehen, damit es nicht als politische Versammlung gilt, schreibt Fridays for Future.
"Klima- und Biodiversitätsschutz ist auch Menschenschutz"
"Das Ausmaß, die Dringlichkeit und die Ungerechtigkeit der Klimakrise ist frustrierender Weise noch immer nicht angekommen", sagt Klara König, Studentin und Students for Future-Aktivistin. "Es wird gekonnt ignoriert, dass Klima- und Biodiversitätsschutz im Endeffekt Menschenschutz bedeutet."
Mit dem derzeitigen Klimakurs steuere die Politik auf eine Erderwärmung um drei Grad zu - ein Szenario, vor dem Forscher warnen, weil extremere und häufigere Waldbrände, Hitzewellen, Dürren, Flutkatastrophen drohen. Daher fordern die Aktivistinnen und Aktivisten rund um Greta Thunberg, jedenfalls die 1,5-Grad-Grenze aus dem Pariser Abkommen einzuhalten.