Die tragischen Ereignisse überhäuften sich zuletzt - eine 36-jährige Frau wurde in Wien-Brigittenau von einem Mann in dessen Wohnung und im Beisein eines weiteren Mannes getötet, in Graz-Geidorf wurde eine 17-jährige schwangere Frau tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Dringend tatverdächtig ist ihr Partner und mutmaßlicher Vater des ungeborenen Kindes. Dazu versuchte Femizide in Oberösterreich und Graz. Deshalb gingen am Donnerstag erneut Menschen in Graz auf die Straße, um auf die Hintergründe der Bluttaten aufmerksam zu machen, die sie in problematischen patriarchalen Strukturen begründet sehen.
Die Versammlung startete um 17.30 Uhr beim Griesplatz und führte via Joanneumring und Herrengasse zum Schloßbergplatz.
Um 18.15 Uhr kam zusätzlich eine Fahrraddemo vom Hauptbahnhof aus ins Rollen. Wie berichtet, klagt die Stadt Graz den Lastenrad-Betreiber André Lintschnig auf 6.000 Euro Schadenersatz - weil er sein Lastenrad auf einem gebührenpflichtigen Parkplatz abgestellt hatte. Das sei eine "verkehrsfremde Nutzung", argumentiert das Straßenamt: Weil die Fahrräder in Wahrheit als mobile Parklets fungieren würden.
Am Donnerstag protestierte man auf Einladung der Grazer Grünen nun gegen "den Rundumschlag gegen umweltfreundliche Transporte, gegen Innovation, gegen uns Radlerinnen und Radler und gegen eine klimafitte Zukunft" und lud zur Solidaritätsfahrt "Freiheit für die Lastenräder". Ein Zeichen setzte man um 18 Uhr am Europaplatz gegenüber vom Straßenamt - das die Klage angestoßen hat. Von dort führte die Demoroute über die Annenstraße und die Belgiergasse zum Hauptplatz.