England, aber auch Israel - Länder, die beim Impfen weit voran waren - sind derzeit wieder mit einem Anstieg der Corona-Fälle konfrontiert. Dahinter steckt die indische Delta-Variante des Virus, die den Experten in Europa und auch in Österreich zunehmend Sorgen bereitet, weil sie - quasi im Vorübergehen - hoch ansteckend ist. Auch in Österreich steigen die Zahlen nach wochenlangem Sinkflug wieder leicht, in der Steiermark war am Mittwoch von bisher acht Fällen mit nachgewiesenem Delta-Virus die Rede. Grazer fragen sich, ist die Mutante auch schon in der Landeshauptstadt gelandet?
"Ja, wir hatten schon vor einigen Wochen den ersten nachgewiesenen Fall in Graz", bestätigt Gesundheitsamtsleiterin Eva Winter. Es habe aber offenbar keine Folgen gegeben: "Da ist kein Cluster entstanden." Derzeit sind einige Kontaktpersonen eines Kärntner Falls in Quarantäne, sagt die Behördenleiterin: "Und bei der Delta-Variante gibt es ja auch für Genesene und Geimpfte keine erleichterte Lösung. Alle müssen zwei Wochen abgesondert bleiben."
Grund zu erhöhter Sorge gebe es derzeit nicht, "einfach weil die Fallzahlen Gott sei dank in Graz wirklich sehr niedrig sind." Tatsächlich ist die Lage immer noch rosig. Die "Fieberkurve" sinkt oder bleibt stabil in einer Seitwärtsbewegung.
Die Corona-Lage in Graz
aktiv Infizierte: 16
Neuerkrankungen letzte 24 Stunden: 2
7-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner: 8,2
aktiv Infizierte je 100.000 Einwohner: 5
Klar ist aber auch, "dass wir meilenweit davon entfernt sind, dass wir in dieser Pandemie durch sind", mahnt Eva Winter: "Es gilt, weiter alle Vorsichtsmaßnahmen einzuhalten. Was uns helfen könnte: Dass die Schulen jetzt bald geschlossen sind. Es stehen ja die Ferien vor der Tür."
Erfreulich: Auch der Speckgürtel der Landeshauptstadt steht bei den Fallzahlen gut da, ja, noch besser als Graz selbst:
Die Corona-Lage in Graz-Umgebung
aktiv Infizierte: 4
Neuerkrankungen letzte 24 Stunden: 2
7-Tage-Inzidenz je 100.000 Einwohner: 2,5
aktiv Infizierte je 100.000 Einwohner: 3
Bernd Hecke