Dass die "Setzzeit" Ende Mai bis Anfang Juni mit der Mähzeit auf den Wiesen zusammenfällt, kostet Schätzungen zufolge in Österreich jährlich 25.000 Rehkitzen den Tod: Die Kitze liegen während der ersten drei Lebenswochen großteils alleine im hohen Gras. Ihre Mütter entfernen sich bewusst von ihren Jungen um keine potenziellen Feinde anzulocken und besuchen sie immer nur kurz um sie zu säugen. Für die mähenden Bauern sind sie im hohen Gras nicht zu sehen, selbständig flüchten können sie noch nicht.
Um hier entgegenwirken zu können hat die Stadt Graz - wie viele Gemeinden und Feuerwehren österreichweit - nun eine "Rehkitzdrohne" angeschafft. Mithilfe einer Wärmebildkamera können junge Rehkitze, kurz bevor gemäht wird, gefunden und vor dem sicheren Tod gerettet werden.
Dr. Klaus Hejny, Veterinärarzt der Stadt Graz ist stolz auf die neue Ausstattung: "Wir können damit für die Grazer Landwirte ein wichtiges neues Service anbieten und unzähligen Rehkitzen das Leben retten!"
Vizebürgermeister und Tierschutzstadtrat Mario Eustacchio weist darauf hin, dass man in Zusammenarbeit mit der Ordnungswache und dem Veterinärreferat der Stadt Graz "einen weiteren wichtigen Schritt für den Tierschutz" setze: "Als Stadt sind wir damit Österreichweit einer der Vorreiter! Wir gehen hier mit gutem Beispiel voran. Tierschutz hat in Graz einen ganz besonderen Stellenwert."
Kostenlos beim Veterinärreferat anforderbar
Grazer Bauern können die Rehkitzdrohne ab sofort beim Veterinärmanagement der Stadt Graz kostenlos anfordern. Die Wiese wird danach mit der Wärmebildkamera auf Rehkitze abgesucht. Die Grazer Ordnungswache entfernt das Jungtier dann sachgemäß (auf gar keinen Fall sollten die Tiere unsachgemäß berührt werden!) und legt es auf eine sichere Stelle. Die Bauern können danach ruhigen Gewissens ihre Wiese abmähen. Interessierte wenden sich bitte an graz.at/veterinaermanagement.