"Das Feedback ist ein Wahnsinn", sagte Initiator Michael Göschl bereits zur Kleinen Zeitung über seine Charity-Aktion: Zig Gastronomen und Hoteliers haben sich auf seine Anregung hin zusammengetan und kochen nun für das medizinische Personal, das auf den Covid-Intensivstationen in den Grazer Krankenhäusern Nachtdienst macht. Geholfen werden soll damit während der Pandemie jenen, deren Beruf es ist, selbst zu helfen. Die Aktion geht auch im neuen Jahr weiter - und wird immer größer: Jedes Wochenende gehen 150 kostenlose Lunch-Pakete an zehn Grazer Intensivstationen (LKH, LKH West, Barmherzige Brüder und Krankenhaus der Elisabethinen). Hunderte Steirer spendeten bereits.
Mit dem Gösser Bräu stellt sich an Neujahr auch das vielleicht bekannteste Gasthaus von Graz in den Dienst der guten Sache: 150 Intensiv-Pflegekräfte werden in ihren Nachtdiensten am 1. und 2. Jänner mit Krautfleckerln und Salat oder Schwammerlgulasch mit Semmelknödeln im wahrsten Sinne des Wortes gestärkt. „Gösser Bräu“-Wirt Robert Grossauer: "Für uns ist es eine Selbstverständlichkeit, hier kostenlos mitzuhelfen."
Spendenaktion beendet
„Jedes Mal helfen andere Köche mit“, so der Initiator der Aktion, Michael Göschl. Insgesamt sind knapp 40 Betriebe aus der gesamten Steiermark mit an Bord, vom 3-Haubenkoch Johann Schmuck aus dem Broadmoar in Oisnitz bis hin zum Laufke in Graz. Große Unterstützung gab es auch aus der Bevölkerung: Mehr als 300 Personen haben bislang rund 17.500 Euro gespendet, mit denen die Lebensmittel für die Lunch-Pakte finanziert werden. Spenden werden keine mehr entgegengenommen. Göschl: „Mit den Spenden können wir diese Aktion noch über viele Wochen fortsetzen. Wenn Geld übrig bleibt, wird es an karitative Grazer Einrichtungen gespendet.“ An den Intensivstationen selbst löste die Charity-Aktion eine Welle der Begeisterung und Dankbarkeit aus. „In Zeiten, in denen wir über Schutzzonen vor Krankenhäusern diskutieren, ist dies ein wichtiger Rückhalt für die Pflegekräfte und auch ein Zeichen der Wertschätzung“, so Göschl.
4300 Euro für Caritas-Kältetelefon erkocht
Für eine Charity-Aktion ist Alexander Posch vom Vinea Ehrenhausen (zuletzt im Gault&Millau mit 2 Hauben und 14,5 Punkte bewertet) sowieso immer wieder gut: Während des Lockdowns im März 2020 bekochte er die Bewohnerinnen und Bewohner des Grazer VinziNest, heuer im Mai kochte er im "Hungry Heart" mit Philipp Carstanjen für einen guten Zweck auf, im September folgte im "Thirsty Heart" noch ein Benefizkochen für die Morgentau-Gärten mit Johann Schmuck vom Broadmoar.
Im Dezember folgte der nächste Streich: Posch hat sich mit Carstanjen, Daniel Marg (Moin, Miss Cho) und Remi Strohmeier für eine adventliche Charity zusammengetan. Gekocht wird jeweils an den Advent-Sonntagen, die Gerichte wurden im "Hungry Heart" in der Mariahilferstraße zum Take Away angeboten. Der Reinerlös der verkauften Gerichte ging an das Kältetelefon Graz der Caritas Steiermark.
4300 Euro waren es schließlich, die Caritas-Direktor Herbert Beiglböck übergeben wurden.
„Durch die Pandemie rücken andere Nöte der Menschen oft in den Hintergrund. Wir wollen einerseits darauf aufmerksam machen und auf der anderen Seite direkt helfen. Mit der Unterstützung der Menschen in Graz, die unsere Gerichte kaufen, können wir gemeinsam etwas bewegen“, sagten die Köche, die in unterschiedlicher Zusammenarbeit in der Vergangenheit schon oft ihr großes soziales Engagement unter Beweis gestellt haben, vorab über ihre Aktion im Hungry Heart.
"Moin" kochte für Vinzibus auf
Und Daniel Marg vom Moin stellte sich mit seinem Team am Mittwoch vor Silvester in den Dienst der guten Sache: Gemeinsam kochte man für den VinziBus der VinziWerke. Insgesamt wurden mehr als 100 Portionen Sandwiches, Chili con Carne und leckere Weihnachtskekse verteilt. Transgourmet Österreich sponserte die Waren dafür.