Für den Fall, dass Orte geschlossen werden müssen, werde man das umsichtig und verantwortungsvoll mittragen, heißt es in einer Aussendung der Grazer Kulturschaffenden vom Freitag. Aber: "Wir fordern, dass hier politisch nicht mit zweierlei Maß gemessen wird und in Maßnahmenpaketen der Kultur kein geringerer Stellenwert als anderen Sektoren der Gesellschaft zugewiesen wird."
Das Mail ist gezeichnet von Helga und Sandro Droschl (Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien), Jörg Ehtreiber (Geschäftsführer & Intendant FRida & freD - Das Grazer Kindermuseum), Beate Engelhorn (Künstlerische Leitung & Geschäftsführung Haus der Architektur), Astrid Kury (Akademie Graz), Iris Laufenberg (Geschäftsführende Intendantin Schauspielhaus Graz), Wolfgang Muchitsch und Alexia Getzinger (wissenschaftlicher und kaufmännische DirektorIn am Universalmuseum Joanneum), Heidrun Primas (Forum Stadtpark), Michael Schilhan (Geschäftsführender Intendant Next Liberty), Barbara Steiner und Katrin Bucher Trantow (Direktorin und Stv. Leitung Kunsthaus Graz). In Anbetracht der jüngsten Entwicklungen will man ein weiteres Mal die Wichtigkeit von Kunst und Kultur für das Zusammenleben betonen – "auch und gerade in Zeiten der Pandemie!", wie es heißt: "Denn Kunst und Kultur ist weit mehr als bloße Unterhaltung."
Und weiter: "Besonders in Zeiten der Einschränkungen verstehen wir es als unsere Pflicht, weiterhin offen und zugänglich zu sein und für Austausch, Diskussion, Anregung, ‚Berührung‘ und Unterhaltung zu sorgen – und auch einer Vereinzelung und Vereinsamung entgegenzuwirken." Das Publikum, das man als verantwortungsbewusst und den Sicherheitsanweisungen folgend wahrnimmt, solle weiterhin die Freiheit zugestanden bekommen, dieses Angebot wahrnehmen zu können. Es gehe aber auch um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Freien Kunstszene, "die sich weit über das Mindestmaß hinaus kooperativ verhalten". Ihnen solle es weiterhin möglich bleiben, ihren Berufen nachzugehen und ihre Existenzen finanziell abzusichern.