Ab sofort verkehrt die regionalste Straßenbahn aller Zeiten in Graz, und dafür musste noch nicht einmal das Netz erweitert werden: 286 Gemeinden, die Landeshauptstadt natürlich eingeschlossen, fahren mit, wenn die neue Kleine-Zeitung-Bim durch Graz kurvt. Am Donnerstag wurde sie mit zahlreichen Bürgermeistern, quer durchs ganze Land, eingeweiht.

Das lobte Verkehrslandesrat Anton Lang (SPÖ) als ein „großes Zeichen“ der Verbundenheit der Landeshauptstadt mit den anderen Gemeinden, das für ihn auch viel mit Zusammenhalt zu tun hat: „Der ist jetzt, in der Zeit der Corona-Pandemie, noch wichtiger geworden. Wir müssen diese Phase gemeinsam durchstehen und hoffentlich gestärkt daraus hervorgehen.“ Der Bim wünschte er nicht nur „unfallfreies Fahren, sondern auch viele Fahrgäste, die kann der öffentliche Verkehr jetzt brauchen.“

Als Vertreter von LH Hermann Schützenhöfer („Er hat die Entschuldigung Nummer eins dieser Tage, er ist in Quarantäne“) gratulierte Kultur- und Sportlandesrat Christopher Drexler (ÖVP) zu der Idee, die „tiefe Verwurzelung unter Beweis zu stellen.“ Er als Langzeit-Grazer ist ja selbst kürzlich nach Passail gezogen. „Seither bin ich über den Weizer Regionalteil immer top informiert, im Büro lese ich dann nach, was man in Graz alles wissen muss.“

Über ein „untrennbares Paar“ sprach Kleine-Zeitung-Geschäftsführer Thomas Spann: Gemeint waren die Kleine Zeitung und die Regionen, die für die größte Zeitung Südösterreichs einen „entscheidenden Lebensnerv“ bedeuten würden. "Die Zeitung und die Regionen haben was miteinander", ergänzte Chefredakteur Hubert Patterer launig. Die Bim sei dafür ein schönes Symbol.

Sobald die Bim vor der Grazer Stadthalle vorgefahren war, wurde sie gleich eifrig untersucht: Bürgermeisterinnen und Bürgermeister machten sich auf der Suche nach ihrer Gemeinde. Darunter übrigens auch der längstdienende Ortschef der Steiermark: Robert Hammer (ÖVP) lenkt in Unterlamm schon seit stolzen 36 Jahren die Geschicke. „Trotzdem war das meine erste Bim-Einweihung“, lachte er. Die Gäste gingen nach dem von vielen Partnern (Baumschule Loidl, Maika Kaffee, Garonia, Bäckerei Hubmann, Weingut Tropper, Frutura und Catering Wonisch) unterstützten Auftakt auf Sonderfahrt: Guide David Zottler machte die Ansagen und führte fahrend durch die Stadt.

Beeindruckt war „Ankünder“-Chef Dieter Weber, der auch die Werbekampagne lobte: „Erst global und jetzt regional, passt perfekt zur Strategie.“ Der Grazer Finanz- und Kulturstadtrat Günter Riegler, selbst regelmäßiger Bim-Fahrer, stimmte sich beim Termin auf den städtischen Verkehrsausschuss ein. Wolfgang Malik, Vorstand der Holding Graz,die derzeit ja U-Bahn-Pläne wälzt, konnte sich ein Bonmot nicht verkneifen: „Die Straßenbahn ist ein perfekter Werbeträger. Solange sie nicht unterirdisch unterwegs ist.“

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