In Irland sind Restaurants in einstigen Gotteshäusern zu finden, auch in Deutschland werden sie verkauft. Selbst wenn Profanisierung das letzte Mittel sei, hat der Wirtschaftsdirektor der Diözese Graz-Seckau, Andreas Ehart, jüngst im Interview bekräftigt: „Wir müssen über leer stehende Kirchen nachdenken, die seelsorglich nicht mehr genutzt werden.“
Zur selben Zeit hat sich die Grazer Psychotherapeutin Tatjana Petrovic eine jahrelang ungenutzte Kapelle, also eine kleine Kirche ohne Pfarrrecht, in der Grottenhofstraße 5 in Wetzelsdorf gekauft, um sie in ein Kreativzentrum für alle umzuwandeln. Doch hat nicht die Diözese den Abverkauf begonnen. Nein, die 1955/56 erbaute Kapelle Heiliger Josef gehörte zum Lehrlingsheim der Wirtschaftskammer, die diese vor einigen Jahren an einen Privatinvestor veräußert hat, der diese nicht genutzt und weiterverkauft hat.
Bernd Hecke