Schon komisch, wenn Außenstehende vermeintlich nur das Haar in der Suppe entdecken – während man selbst bloß eine große Chance sieht und den Erfolg, der auf der Hand liegt. Als Philipp Carstanjen seinen Job als Koch bei einem Zweihauben-Restaurant in Graz aufgab, um Hotdogs und Sandwiches zu verkaufen, schüttelten viele den Kopf. Carstanjen aber meinte: „Fast Food und Qualität ist eine herrliche Kombination.“

Gschmackig fanden dies auch seine Gäste, die letztlich in Carstanjens „The Hungry Heart“ in der Nähe des Lendplatzes aufschmausten.


Der heute 27-Jährige hat halt immer schon über den Tellerrand hinaus geschaut und alle Scheuklappen abgelegt: Nach der Tourismusschule in Bad Gleichenberg etwa düste der Grazer in die USA. In Florida werkte er in einem elitären Yachtclub – und tischte unter anderem auch Sandwiches auf.

Carstanjen erkannte aber auch, dass der Mensch von belegten Weißbrötchen allein nicht lebt. Also sorgte er, längst wieder in Graz, für Nachschub: Neben dem Hungry gibt’s seit dem Vorjahr auch das Thirsty Heart (Albrechtgasse) mit rund 100 Biersorten aus 15 Ländern.

Gut möglich, dass der 27-Jährige schon am nächsten Projekt bastelt.
Was auch immer es sein mag, Carstanjen wird für die nötige Bodenhaftung sorgen: „Da stehen tatsächlich Menschen an, weil sie mein Essen wollen“, meint er einmal im Hinblick auf Warteschlangen vor dem Hungry Heart. Die sei das schönste Kompliment.