Die sanften Wellen des hellblauen Meeres branden an die weiße Sandstränden, soweit das Auge reicht. Bei annähernd 30 Grad kommt so eine Abkühlung mehr als gelegen. Insel-Idylle, wie aus dem Bilderbuch, oder zumindest aus dem Reisebüro-Prospekt. Die Realität auf Lombok sieht jedoch aktuell anders aus.
Mehr als 100 Nachbeben
Am Sonntag, dem 19.08.2018, bebte auf der indonesischen Ferieninsel Lombok abermals die Erde. Über mehrere Stunden hinweg wurde das Urlaubsparadies von zahlreichen Erdstößen erschüttert. Der Strom fiel nahezu komplett aus, mehr als 400.000 Inselbewohner wurden obdachlos. Doch die Katastrophe traf die Menschen nicht gänzlich unvorbereitet, denn schon Anfang August kamen bei Erdstößen rund 460 Menschen ums Leben.
Die Schlafräume blieben als einzige stehen
Ulrich Ermann, seit Mai 2012 Professor am Institut für Geographie der Karl-Franzens-Universität Graz, hielt sich gemeinsam mit 23 Studierenden im März 2018 auf der Insel auf: "Wir haben im Dorf Mentigi ein paar Tage gewohnt, die Gebäude, in denen wir schliefen, sind die einzigen, die stehengeblieben sind." Das Dorf wurde am 05.08. beinahe zur Gänze dem Erdboden gleichgemacht, Häuser stürzten ein, die Dorfbewohner schlafen nun im Freien ohne Strom- und Wasserversorgung. "Besonders erschütternd ist es, wenn die Bilder noch gegenwärtig sind, und plötzlich alles weg ist", so Ermann.
Grazer Spendenkampagne für Opfer von Lombok
Forschung verbindet
Am Donnerstag, dem 30.08.2018, besucht die indonesische Aktivistin Aisyah Siti die Universität Graz, um im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung unter anderem über die aktuelle Situation auf der Insel Lombok zu berichten. Weiters wird ein Film gezeigt, der im Zuge der Exkursion von den Studierenden erstellt wurde.
Hier finden Sie Infos zur Veranstaltung:
Michael Schäfl