Die Lage in Graz bleibt gefährlich. Die Experten von Stadt und Holding haben die Schäden begutachtet und gemeinsam mit Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) entschieden: Die Sperre für den Stadtpark bleibt jedenfalls bis Sonntag aufrecht.
Damit nicht genug: Auch Teile desLeechwaldes und beim Rosenhain sind abgesperrt. Am Schloßberg wird ab 14 Uhr die Schloßbergbahn wieder ihren Betrieb aufnehmen. "Sie ist der einzige Weg auf den Schloßberg, weil der Lift, die Stiege und die Straßen gesperrt bleiben", heißt es in einer Aussendung der Stadt Graz.
Generell ersucht Bürgermeister Nagl, Wälder und Parkanlagen in Graz derzeit zu meiden. Die Gefahr herabfallender Äste ist extrem hoch. "Ich ersuche alle, die Warnungen und Sperren ernst zu nehmen. Es geht dabei leider - wie wir gestern schmerzvoll registrieren mussten - um Menschenleben."
Die Praxis zeigt: Nicht allen Leuten in Graz ist die Gefahr bewusst. Die Sperren werden immer wieder ignoriert, Fußgänger steigen über die Absperrbänder, teilweise lassen sich auch Radfahrer nicht davon abhalten, weiterhin durch den Stadtpark zu fahren - was eigentlich auch ohne Sperre nicht erlaubt ist. Die Polizei appelliert daher via Twitter und Facebook: "Wir bitten euch, diese Meldung ernst zu nehmen. Es geht um eure Sicherheit."
Mann von 40 Meter hohen Baum erschlagen
Im Stadtpark wurde ein 26-jähriger Mann ja von einer 40 Meter hohen entwurzelten Fichte erschlagen, unter dem er laut Zeugen Zuflucht vor dem heftigen Regen und leichten Hagel gesucht hatte.
Die Grazer Berufsfeuerwehr hatte seit Dienstag, 18 Uhr, rund 250 Einsatzadressen, die sie abarbeiten musste. Die gesamte Nacht über standen mehr als 70 Leute im Einsatz und wurden dabei auch von Freiwilligen Feuerwehren aus Graz und Umgebung unterstützt. Die Holding Graz hat rund 430 Mitarbeiter im Dienst - und rüstet sich neben den aktuellen Aufräumarbeiten auch für mögliche Einsätze heute Nacht: Es sind neue Unwetter angekündigt.