Eine große Erfolgsgeschichte war das Café auf der Murinsel nie. Bekannte Gastronomen verabschiedeten sich nach kurzen Gastspielen. Herwig Hofstätter hielt sich immerhin zehn Jahre, schaffte es aber nicht, das Café zu einem angesagten Ort zu machen.
„Der Pachtvertrag läuft mit Ende des Jahres aus und wird nicht verlängert“, stellt Murinsel-Koordinator Wolfgang Skerget Neues in Aussicht. Mit Josip Belamaric vom Lokal Blendend hat er einen Szenewirt an Bord geholt - aber nicht als Pächter, sondern als Geschäftsführer im Auftrag der Stadt.
Kino und Jazzkonzerte
Damit schlägt die Stadt einen neuen Weg bei der „Bespielung“ der Insel ein. Schon bei der Wiedereröffnung nach der Sanierung im Februar hatte Bürgermeister Siegfried Nagl angekündigt, die Insel als Visitenkarte der City of Design kulturell aufwerten zu wollen. Skerget rief das Sommerkino ins Leben, an den „Monday Nights“ finden Jazzkonzerte statt. Assembly-Modenschau und Dramatikerinnenfestival fanden statt. Weitere Kooperationen sind angedacht, etwa mit der Diagonale. Für die Konzerte will man nach der Testphase mehr Publikum gewinnen, im Sommer steht wieder Kino auf dem Programm.
Mit den wirtschaftlichen Interessen eines Gastronomen, der zuerst auf seinen Umsatz schauen muss, ist das aber nur bedingt vereinbar. „Man kommt da nur weiter, wenn die Verantwortung für Café und Programm in einer Hand liegt“, sagt Skerget, der nun in Sachen Murinsel alle Fäden zusammenhält. „Vom Café, wo hin und wieder Kultur stattfindet, wird die Insel zum Kulturort, wo es auch ein Café gibt“, erklärt er die neue Schwerpunktsetzung. Vom Gemeinderat gab es ein „Go“. Bis Ende Jänner wird der aktuelle Pächter das Café räumen, Anfang Februar ist dann ein „Softstart“ für das Café geplant.