Traditionell gedenkt ein Ehrenzug des Bundesheeres am Allerseelentag den Gefallenen der beiden Weltkriege am Grazer Zentralfriedhof. Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Landtagspräsidentin Bettina Vollath, Militärkommandant Heinz Zöllner und Vizebürgermeister Mario Eustacchio legten am Donnerstag vor dem Mahnmal der Gefallenen des Ersten Weltkrieges sowie am Israelitischen Friedhof einen Kranz nieder.
Schützenhöfer erinnerte in seiner Ansprache an die Schrecken des Krieges und betonte in diesem Zusammenhang die große Bedeutung der Europäischen Union als einzigartiges Friedensprojekt: „Wir leben in der längsten Friedensperiode unserer Geschichte. Über 70 Jahre Frieden, mehr als 60 Jahre Freiheit und Selbstbestimmung, das verdanken wir unter anderem auch der Europäischen Union. Ich glaube an dieses Bündnis von souveränen Staaten, gerade auch in schwierigen Zeiten wie diesen.″
Schützenhöfer betonte, dass eine friedliche Koexstinez der Völker keine Utopie sei, denn Krieg dürfe niemals eine Option für die Durchsetzung ökonomischer oder politischer Interessen sein: „Wir gedenken den Opfern der Weltkriege, die Erinnerung an sie muss uns selbst auch Mahnung sein, diese Gräuel niemals zu vergessen und uns Ansporn sein, Frieden zu stiften.″
92.000 tote Steirer in beiden Weltkriegen
Nach dem Ersten Weltkrieg waren rund 42.000 steirische Kriegstote aus Militär und Zivilbevölkerung zu beklagen, so der Landespressedienst in einer Aussendung. Im Zweiten fanden 50.000 Steirerinnen und Steirer, Soldaten wie Zivilisten, ihren Tod. Über 12.000 gelten als dauerhaft vermisst.