Wetter und Pegel perfekt - die Mur stand in Graz am Samstag bei relativ hohen 3,70 Meter. Ideale Voraussetzungen also für einen Wettkampf der Wildwasserpaddler, für den dritten Boatercross des Kanu Club Graz. Rund 50 Teilnehmer waren am Start, Anfänger, Fortgeschrittene und Profis, darunter der frühere Olympiateilnehmer Manuel Köhler (zuletzt in Sydney, 2000). Sie lieferten sich auf Höhe von Erzherzog-Johann-Brücke und City-Beach spannende und Aufsehen erregende Duelle. Gefahren wird beim Boatercross nach dem K.O-System: Vier Paddler treten gegeneinander an, die zwei Schnelleren steigen auf.
Die Veranstaltung heuer war auch ein Benefizrennen für Martin Reichstam. Der 27-Jährige Einradspezialist, aus Knittelfeld gebürtig und in Graz lebend, verletzte sich bei einem Trainingsunfall am Ostersonntag das Rückenmark und sitzt seither im Rollstuhl. Der AHS-Lehrer für Physik und Geschichte macht derzeit Therapien in Tobelbad und will alles daran setzen, wieder gesund zu werden. Dazu werden weitere Therapien und finanzielle Hilfe nötig sein - die hat der KCG geleistet, indem der Erlös des Boatercross, rund 3000 Euro, an Reichstam gespendet werden.
Aus sportlicher Sicht - gefahren wurde übrigens um die steirische Landesmeisterschaft - gab es am Samstag durchwegs Favoritensiege. Den Damenbewerb gewann Denise Rebnegger vor Christina Hochstrasser, Paula Gruber und Jana Joeressen. Lena Puster wurde Junioren-Meisterin. Bei den Herren setzte sich Manuel Köhler durch, auf Platz zwei fuhr der Wiener Christopher Kremslehner, den dritten Platz teilten sich Marcel Bloder und Martin Unterthurner. Köhler entschied auch den Masters-Bewerb für sich, auf den Plätzen: Jürgen Stich (2), Heimo Streif (3) und Gernot Wenzel (4).
Mehr als tapfer, wie es die Rookies an diesem Tag mit der Mur aufnahmen - Martin Dalvai gewann die Wertung.