Nach 45 Minuten kam sie dann, die doch irgendwie erwartete Breitseite: "Die Germanistik ist außer für sich selbst ja für nichts gut", schloss Josef Hader seine Argumentationsgirlande ab, in der er die Wissenschaft bedauerte, sich "mit völlig unzureichenden Mitteln fragen zu müssen, warum jemand etwas vor 200 Jahren in einem Kammerl geschrieben hat". Das habe er einmal loswerden müssen. Verschmitztes Grinsen beim Kabarettisten. Lautes Lachen im Publikum. Ihn dagegen könne man direkt fragen. Und die Zuhörer taten es ausgiebig bei einem als öffentliche Seminarstunde zelebrierten Gastauftritt Haders an der Grazer Uni.
Klaus Höfler