Vom heutigen Gewaltschutzzentrum bis zum österreichischen Gewaltschutzgesetz und natürlich der berühmten Kampagne „Halbe-Halbe“: Helga Konrad hat als Stadtpolitikerin und als zweite Frauenministerin Österreichs wichtige frauenpolitische Maßnahmen gesetzt, die bis heute wirken. Im Frühling wurde sie noch für ihr Lebenswerk mit dem Grazer Frauenpreis ausgezeichnet. Am 12. Oktober ist Konrad im Alter von 76 Jahren überraschend verstorben.
Anna Robosch, wie Konrad SPÖ-Politikerin und Feministin, will ihrem „großen Vorbild“ nun in Graz ein Denkmal setzen – wie die Benennung einer Straße oder ein anderes frauenpolitisches Denkmal. Sie wird am Donnerstag im Gemeinderat dazu einen Antrag einbringen.
„Ich bin extrem stolz darauf, Helga Konrad persönlich gekannt zu haben“, sagt sie dazu. Als Stadt solle man ihr ein würdiges Andenken bereiten „und sie stets so in Erinnerung halten, wie sie war – immer mutig, entschlossen und unbeirrbar im Kampf um ein besseres Leben für die Menschen in Graz und ganz Österreich. Als junge Frau in der Politik weiß ich, dass ich auf den Schultern von Riesinnen wie Johanna Dohnal und Helga Konrad stehe.“
Stimmen wie jene von Konrad würden in einer Gesellschaft, die immer weiter nach rechts rücke und in der sich veraltete Rollenbilder wieder ausbreiten würden, fehlen. Für Robosch persönlich heißt es, ihr Andenken zu ehren, „weiterhin laut und unbeugsam feministische Politik zu machen“. Sie kündigt an: „Ich kämpfe weiter, bis Helgas ‚Ganze Männer machen Halbe-Halbe‘ wirklich Realität ist.”