Nach zweieinhalb Jahren Bauzeit war es am Freitag so weit: Verbund und Energie Steiermark luden zur feierlichen Inbetriebnahme des neuen Laufkraftwerks an der Mur in Gratkorn. Mit einer Leistung von elf Megawatt erzeugt es jährlich 54 Millionen Kilowattstunden Strom. Damit kann in Zukunft der Strombedarf von rund 15.000 Haushalten gedeckt werden.

Weitere Kraftwerksprojekte

Die Spitzen von Verbund und Energie Steiermark sowie Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) und LH-Vize Anton Lang (SPÖ) drückten am Freitag nicht nur gemeinsam den Buzzer, um die Anlage nach einem Countdown symbolisch in Betrieb zu nehmen. Man war sich auch einig: Auf das Kraftwerk in Gratkorn soll der Bau weiterer (Wasser)kraftwerke folgen. „Wenn wir das Ziel der Dekarbonisierung erreichen wollen, werden wir viel mehr Strom brauchen als heute. Die Inbetriebnahme des Murkraftwerks Gratkorn ist ein Baustein für die klimaneutrale Energiezukunft“, unterstrich etwa Verbund-Vorstandsvorsitzender Michael Strugl. „Wir wissen in der Landesregierung, dass wir Kraftwerke brauchen. Wir setzen auf Wasser, Wind und Fotovoltaik“, pflichtete Lang bei.

Tatsächlich hat man nach dem 100-Millionen-Euro-Projekt in Gratkorn einige Kilometer flussaufwärts bereits die nächsten Pläne im Köcher. In Stübing soll das 27. Kraftwerk an der Mur entstehen. Derzeit laufen die Vorarbeiten für das Genehmigungsverfahren. Dass sich an der Mur mittlerweile Kraftwerk an Kraftwerk reiht, ruft dabei auch Kritiker auf den Plan.

Neue Fußweg- und Radverbindung

Von einem „Mehrwert für den Großraum Graz“ sprach Energie Steiermark-Vorstand Christian Purrer bei der Eröffnung im Zusammenhang mit den Rad- und Spazierwegen, die im Zug der Bauarbeiten im Uferbereich des Stauraums entstanden sind. Für Fußgänger und Radfahrer ist es nun möglich, beim Kraftwerk die Mur zu überqueren.

Egal ob man sich für den Radweg, die Fischwanderhilfe oder die Turbinen interessiert: Beim Tag der offenen Tür können sich Interessierte am heutigen Samstag von 10 bis 16 Uhr selbst ein Bild machen.

Einbau einer Turbine in Gratkorn
Einbau einer Turbine in Gratkorn © Verbund