Seit rund 50 Jahren gehört die große Sorger-Filiale zum Jakominiplatz dazu wie die frischen Semmeln zum Frühstück – ob zum Einkaufen von Backwaren, für einen Kaffee zwischendurch, zum Erholen vom Trubel der Stadt oder für ein schnelles, günstiges Mittagessen. Damit ist nun mit Ende des Jahres Schluss: „Wir werden die Filiale Ende des Jahres zusperren“, sagt Albin Sorger-Domenigg, der das Familienunternehmen mit seinem Cousin Paul vor viereinhalb Jahren übernommen hat. Dieses habe man seither weiterentwickelt, was man an vielen neuen Filialen in frischem Design sieht. Die 900 Quadratmeter große Fläche, die man seither nur gemietet hat, passe nicht ins Konzept, das viele kleinere statt wenigen großen Filialen vorsieht. Außerdem hatte man die Flächen nur gemietet. „Wir hätten dort trotzdem viel investieren müssen, um den Standort an den neuen Sorger-Auftritt anzupassen“, so Sorger-Domenigg.

Die Entscheidung habe man sich nicht leicht gemacht – wurde doch der Standort „von unseren Vätern und unserem Großvater seit den Siebziger Jahren erfolgreich bewirtschaftet“. Zugleich hat man die Schließung aber schon seit längerer Zeit vorbereitet, indem man rundherum neue, weitaus kleinere Filialen aufsperrte: Seit drei Jahren gibt es einen Marktstand am Jakominiplatz, vor einem Jahr kam eine Filiale am Eisernen Tor dazu, heuer im Frühling der Radetzky-Pavillon. Mit diesem Konzept gelte es nun, nach vorne zu schauen.

Paul und Albin Sorger leiten die Großbäckerei Sorger
Paul und Albin Sorger leiten die Großbäckerei Sorger © Sorger

Der Mietvertrag wurde bereits gekündigt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der betroffenen Filiale haben das Angebot bekommen, an einen anderen Standort zu wechseln. Wie viele das Angebot annehmen werden, weiß man natürlich noch nicht.

Eine ähnlich große Filiale betreibt man noch in der Sporgasse, diese wird aber bleiben – im Gegensatz zum Jakominiplatz ist das Objekt nämlich im Eigentum der Bäckerei. Abseits von der bevorstehenden Schließung hat Sorger zuletzt vor allem in Graz kräftig expandiert: So übernahm man etwa die Filialen von Hubert Auer in der Zinzendorfgasse und am Lendplatz. Neueröffnungen sind auch bald in Leibnitz (Kooperation mit der Lebenshilfe) und nächstes Jahr in Premstätten geplant.