Das Graz-Ergebnis der Nationalratswahl lässt wohl viele Parteistrategen im Landhaus ratlos zurück. Dass die Stadt immer anders wählt, ist allseits bekannt. Diesmal aber bringt die Wahl ungewohnt verwundbare linke Parteien zutage. Das ist deshalb brisant, weil die rund 300.000 Einwohner eine entscheidende Rolle im Kampf um den Landeshauptmann-Sessel spielen. Vor allem für KPÖ und Grüne, die im Rathaus eine Koalition mit der SPÖ bilden. Alle drei müssen auf ein gutes Ergebnis hoffen: die Sozialdemokraten, um einen der vordersten Plätze zu erringen. Die Kommunisten und Grünen, um ihre aktuelle Position im Landtag zumindest zu halten. ÖVP und FPÖ haben diese Sorge nicht, sie können ihre Klientel in der Regel auch am Land mobilisieren.