Der Bedarf war groß, das konnte man an den ersten 100 Tagen deutlich sehen: Die Rückkehr der alten „Bahnhofsmission“ – ein Popup-Projekt im 100. Jubiläumsjahr der Caritas – zeigte, dass das Tageszentrum für jene Menschen, die sich tagsüber rund um den Hauptbahnhof aufhalten und prekär wohnungsversorgt oder gar obdachlos sind, gut angenommen wird und eine große Lücke in der Stadt füllt.
Schon im März, nach der Hälfte der 100 geplanten Tage des Pop-ups, gab die Stadt bekannt, den Fortbestand der Einrichtung durch eine Weiterfinanzierung abzusichern, die Caritas wird weiter mit dem Betrieb betraut.
Im Grazer Stadtsenat wurden am Freitag nun 339.000 Euro aus Mitteln des Sozialamts einstimmig für die Umbauarbeiten am Europaplatz 12 sowie für den laufenden Betrieb freigegeben. Bürgermeisterin Elke Kahr dazu: „Es ist wichtig, dass Menschen in prekären Situationen eine Anlaufstelle vorfinden, wo sie sich duschen, aufwärmen, Wäsche waschen können oder einfach eine warme Mahlzeit und Ansprache bekommen. Die Caritas wird die Einrichtung auf bewährte Weise führen. In der Probephase hat sich gezeigt, dass der Bedarf groß ist.“
Für die Zeit nach der Schließung Ende April 2024 plante man einen Umbau: So wird ein eigener Bereich nur für Frauen geschaffen, die Küche und Sanitäranlagen werden zudem verlegt beziehungsweise ausgebaut, ein Locker-Room zum Versperren persönlicher Gegenstände war angedacht. Die Wiedereröffnung sollte schon in den Sommermonaten erfolgen. Das verzögert sich nun aber wohl bis November: Offenbar sind einige Mängel aufgetaucht, die die Umbaumaßnahmen und die Wiedereröffnung verzögert haben.